Merkel zu Gesprächen in armenischer Hauptstadt eingetroffen

Eriwan (APA/AFP) - Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am Freitag zu Gesprächen in der armenischen Hauptstadt Eriwan eingetroffen...

Eriwan (APA/AFP) - Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am Freitag zu Gesprächen in der armenischen Hauptstadt Eriwan eingetroffen. Zum Auftakt wurde sie von Ministerpräsident Nikol Paschinian mit militärischen Ehren empfangen. Vor politischen Gesprächen war eine Kranzniederlegung am Mahnmal für die Opfer des Völkermordes an den Armeniern im Osmanischen Reich während des Ersten Weltkriegs geplant.

Der Deutsche Bundestag hatte das Massaker an den Armeniern im Juni 2016 als Völkermord eingestuft. Dies löste eine schwere diplomatische Krise mit der Türkei aus. Ankara lehnt die Einstufung der Massaker an bis zu 1,5 Millionen Armeniern in den Jahren 1915 bis 1917 als Völkermord ab.

Aus Sicht der türkischen Regierung handelte es sich um einen Bürgerkrieg zwischen Türken und Armeniern, bei dem beide Seiten zahlreiche Opfer zu beklagen hatten. Die Armenier sprechen dagegen von einem systematischen Völkermord der osmanischen Führung der Jungtürken, dem 1,5 Millionen Armenier zum Opfer fielen.

Merkels Südkaukasus-Reise hatte am Donnerstag in Georgiens Hauptstadt Tiflis begonnen. Dort hatte sie angesichts der fortdauernden Präsenz russischer Truppen in den abtrünnigen georgischen Provinzen Südossetien und Abchasien die territoriale Integrität Georgiens betont. Abschließend besucht Merkel am Samstag Aserbaidschan, das wegen rechtsstaatlicher Defizite in der Kritik steht.

(Alternative Schreibweise: Paschinjan)