Professoren-Streik - Uni in Buenos Aires verlagert sich auf Mai-Platz
Buenos Aires (APA) - Die Plaza de Mayo (Mai-Platz) vor dem Amtssitz des argentinischen Präsidenten Mauricio Macri in Buenos Aires verwandelt...
Buenos Aires (APA) - Die Plaza de Mayo (Mai-Platz) vor dem Amtssitz des argentinischen Präsidenten Mauricio Macri in Buenos Aires verwandelte sich am Freitag in eine Freiluft-Universität. 70 Professoren, die unter anderem gegen geplante Kürzungen der Regierung im Hochschulbereich streiken, halten einen Tag lang ihre Kurse unter freiem Himmel, berichtete die Tageszeitung „Pagina12“ online.
Auf Twitter gepostete Bilder zeigen zahlreiche Studenten, die den eher kühlen Temperaturen in der winterlichen argentinischen Hauptstadt trotzten. Mit der aufsehenerregenden Aktion, die um sieben Uhr früh begann und zwölf Stunden dauern soll, geht die dritte Woche des Professoren-Streiks zu Ende. Das Semester hätte für Argentiniens Studenten eigentlich am 6. August beginnen sollen.
Die Lehrstuhlinhaber - aber auch alle anderen Dozenten des Landes - protestieren gegen die von der Regierung geplanten Kürzungen im öffentlichen Hochschulbereich von drei Milliarden Pesos (85,80 Mio. Euro). Dringend benötigte Infrastrukturmaßnahmen könnte so ihrer Meinung nach nicht durchgeführt werden. Es gehe um die „Verteidigung der öffentlichen Universität“, sagte ein Gewerkschaftssprecher am Freitag gegenüber „Pagina12“.
Außerdem verlangen die Dozenten eine Gehaltserhöhung zwischen 25 und 30 Prozent. Die Regierung hatte lediglich 15 Prozent vorgeschlagen. Die Inflation lag in Argentinien 2018 zwischenzeitlich bei fast 30 Prozent. Besonders stark stiegen die Preise für Wasser, Gas und Elektrizität. Die rechtskonservative Regierung von Mauricio Macri hatte die staatlichen Subventionen auf diese Güter gestrichen.