Migration: Italien droht weiter mit EU-Zahlungsstopp

Rom (APA) - Italien hat der EU neuerlich mit einem Zahlungsstopp gedroht, nachdem es bei einem Treffen in Brüssel am Freitag zu keiner Einig...

Rom (APA) - Italien hat der EU neuerlich mit einem Zahlungsstopp gedroht, nachdem es bei einem Treffen in Brüssel am Freitag zu keiner Einigung auf eine Übernahme der Flüchtlinge auf dem italienischen Schiff „Diciotti“ durch die EU-Partner gekommen ist. „Wenn sich Europa taub stellt, werden wir einfach weniger zahlen“, sagte Innenminister Matteo Salvini am Freitag.

„Wir können Italiens Beitrag proporzmäßig reduzieren und dabei das berücksichtigen, was die EU alles für uns nicht tut, nicht nur in Sachen Einwanderung“, sagte Salvini in einem Radiointerview.

Italien werde nicht bereit sein, jedes Jahr 20 Milliarden Euro an die EU zu zahlen, wenn es zu keiner fairen Umverteilung der Migranten komme, hatte Vize-Regierungschef Luigi Di Maio, Vorsitzender der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung, die zusammen mit Salvinis Lega die Regierung in Rom bildet, bereits am Vortag gedroht.

Auf der „Diciotti“, die vor vier Tagen im Hafen von Catania auf Sizilien festgemacht hatte, warten noch immer 150 erwachsene Migranten. Einige von ihnen sind am Freitag in den Hungerstreik getreten. 27 Minderjährigen hatte Salvini erlaubt, das Schiff der italienischen Küstenwache zu verlassen. Die anderen müssen auf Geheiß Salvinis so lange an Bord bleiben, bis andere EU-Länder sich zu ihrer Aufnahme bereit erklären.