Serbien sieht Zustimmung der USA zur Grenzkorrektur mit dem Kosovo

Belgrad/Prishtina (Pristina) (APA) - Eine Aussage des Nationalen Sicherheitsberaters der USA, John Bolton, in Kiew wird von serbischen Medie...

Belgrad/Prishtina (Pristina) (APA) - Eine Aussage des Nationalen Sicherheitsberaters der USA, John Bolton, in Kiew wird von serbischen Medien am Samstag einstimmig als eine klare Zustimmung Washingtons zur eventuellen Grenzänderung mit dem Kosovo gedeutet. „Grenzkorrektur wird von den USA nicht ausgeschlossen,“ betitelte die regierungsnahe „Politika“ am Samstag ihren Bericht dazu.

„Washington für die Grenzänderung offen“, hieß es beim Boulevardblatt „Vecernje novosti“. „Die USA zum ersten Mal laut und klar: Wir schließen Gebietskorrekturen nicht aus“, betitelte die Tageszeitung „Blic“ ihren Bericht.

Bei einem Besuch in Kiew am Freitag soll Bolton laut einstimmigen Medienberichten erklärt haben, dass von den USA die Gebietskorrekturen zwischen Serbien und dem Kosovo nicht ausgeschlossen würden, sollte es den zwei Seiten gelingen, darüber eine Einigung zu erreichen und ein Abkommen abzuschließen. „Die USA werden sich nicht in die Debatte über die Idee über den Gebietsaustausch zwischen Serbien und dem Kosovo einmischen“, sagte Bolton demnach ausdrücklich. Es gebe neue Anzeichen, dass beide Regierungen in aller Stille darüber verhandeln möchten, fügte er hinzu.

Serbiens Präsident Aleksandar Vucic sprach sich kürzlich für eine „Grenzziehung mit den Kosovo-Albanern“ aus, ohne seine Idee zu erläutern. In Belgrad wurde sie als Bemühung um den Anschluss einiger nord-kosovarischer Gemeinden mit serbischer Bevölkerung an Serbien gedeutet. Kosovos Präsident Hashim Thaci sprach gleichzeitig von erwarteter „Grenzkorrektur“, welche den Anschluss von drei südserbischen Gemeinden mit albanischem Bevölkerungsanteil an den Kosovo ermöglichen würde.

Vucic und Thaci sollen Anfang September zu einer neuen Runde des Normalisierungsdialogs in Brüssel zusammenkommen. Zu einem separaten Treffen der zwei Präsidenten dürfte es allerdings auch schon am Samstag am Rande des Europäischen Forums Alpbach kommen.