Tennis: US Open für Federer heuer mit höherer Priorität
New York (APA) - Vor zehn Jahren hat er seinen bisher letzten US-Open-Titel gewonnen. Der mittlerweile 37-jährige Roger Federer ist nach sei...
New York (APA) - Vor zehn Jahren hat er seinen bisher letzten US-Open-Titel gewonnen. Der mittlerweile 37-jährige Roger Federer ist nach seiner Niederlage im Finale von Cincinnati gegen Novak Djokovic nicht in absoluter Topform. Der Traum vom sechsten US-Open-Titel lebt aber bei dem Schweizer ebenso wie jener von Rafael Nadal, der seinen Vorjahres-Sieg wiederholen möchte.
„Es würde die Welt für mich bedeuten“, meinte Federer in Flushing Meadows, was ihm ein neuerlicher Triumph im New Yorker Stadtteil Queens nach so langer Zeit bedeuten würde. Die US Open haben für mich dieses Jahr sogar eine größere Priorität als vergangenes Jahr“, gestand Federer. Im Vorjahr sei Wimbledon für ihn das Hauptziel gewesen.
Nach seinem Viertelfinal-Aus im Vorjahr gegen den damaligen Thiem-Bezwinger Juan Martin Del Potro und dem verletzungsbedingten Fehlen 2016 möchte er in New York wieder weiterkommen. Allerdings würde ihm dieses Jahr im Viertelfinale der wiedererstarkte Novak Djokovic „blühen“, wenn das Turnier nach Setzliste verläuft. „Auslosungen kann man nicht kontrollieren, aber ich stehe noch nicht einmal in der zweiten Runde.“
Sicher denke man manchmal darüber nach, aber hätte Djokovic in Cincinnati nicht den Titel geholt, hätte es sogar schon früher zu einem Aufeinandertreffen kommen können, erklärte der Eidgenosse. „Ich denke, wir sind alle glücklicher, wenn er im Ranking weiter oben steht, weil wir ihm so nicht schon in Runde eins gegenüberstehen“, meinte Federer lächelnd.
Alexander Zverev scheint aktuell von der jungen Generation am ehesten imstande zu sein, die Fortsetzung des neuerlichen Laufs der „big three“ zu stoppen. Federer, Nadal und Djokovic haben der Reihe nach die ersten drei Grand Slams des Jahres gewonnen. Zverev hat sich allerdings, übrigens nicht nur für die US Open, sondern unbefristet, mit dem früheren Superstar Ivan Lendl einen „Supercoach“ in sein Team geholt.
Federers Meinung dazu? „Er weiß schon jetzt, was es braucht, um die Besten zu schlagen und Titel zu holen. Es ist ihm vielleicht bei den Majors nicht so gut gegangen, aber ist ja immer noch jung.“ Lendl könne dem 21-jährigen Deutschen vielleicht „etwas Weisheit und Wissen“ vermitteln, um auch diese Hürde zu nehmen.
Der Weltranglisten-Vierte, der übrigens am Samstag unmittelbar nach dem Training von Dominic Thiem mit Vorjahresfinalist Kevin Anderson auf dem Grandstand mit Lendl aufmarschierte, will in New York den Turnaround schaffen. Ein French-Open-Viertelfinale (2018) ist sein bisher bestes Major-Resultat, in Flushing Meadows hat er die vergangenen beiden Jahre jeweils schon in Runde zwei verloren.
Zverev möchte der erste Spieler der nächsten Generation sein, der einen Grand-Slam-Titel holt. „Das hoffe ich. Ich tue jedenfalls alles dafür. Ich versuche, mein bestes Tennis in New York zu zeigen, was mir davor noch nie richtig gelungen ist“, versprach Zverev.
Titelverteidiger Nadal ist jedenfalls voller Selbstvertrauen, der elffache French-Open-Sieger muss auch niemandem mehr etwas beweisen. Auch wenn in Wimbledon dieses Jahr schon im Halbfinale Schluss war, Nadal hat sich danach genügend Erfolgsmomente, allen voran den Titel in Toronto, geholt. „Das Selbstvertrauen ist wichtig. Ich versuche mich hier immer noch jeden Tag zu verbessern“, erklärte Nadal, der die US Open 2010, 2013 und eben 2017 gewonnen hat.