Formel 1: Ocons Zukunft ungewiss - Wolff pries Talent des Franzosen
Spa-Francorchamps (APA/Reuters) - Trotz des besten Qualifyings seiner Karriere ist die Zukunft von Formel-1-Pilot Esteban Ocon ungewiss. Der...
Spa-Francorchamps (APA/Reuters) - Trotz des besten Qualifyings seiner Karriere ist die Zukunft von Formel-1-Pilot Esteban Ocon ungewiss. Der 21-jährige Franzose startet am Sonntag als Dritter in den Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps. Doch aufgrund der Übernahme des Force-India-Teams durch den Vater des 19-jährigen Williams-Piloten Lance Stroll sitzt Mercedes-Schützling Ocon nun gewissermaßen auf dem Schleudersitz.
Zuletzt wurden sogar Gerüchte laut, dass Milliardärs-Sohn Stroll bereits am kommenden Wochenende in Monza für Racing Point Force India an den Start gehen könnte. „Der Platz ist besetzt“, sagte Ocon unmittelbar nach dem Qualifying am Samstagnachmittag, als er von Ferrari-Star Sebastian Vettel gefragt wurde, ob er nächstes Jahr weiterhin für das Team fahren werde. Beide wussten nicht, dass ihr Gespräch von einem nahen Mikrofon erfasst wurde. „Rate mal von wem - der, der es gekauft hat“, lautete Ocons Antwort, als der Deutsche den Namen wissen wollte.
Vettel entgegnete daraufhin, dass es ja noch ein zweites Cockpit bei Force India gebe. Dieses sei aber laut Ocon fix an seinen mexikanischen Teamkollegen Sergio Perez vergeben. „Der andere bringt Geld“, verwies der ehemalige Formel-3-Europameister (2014) und GP3-Champion (2015) auf die vielen Millionen an Sponsorgeldern, die dem 28-jährigen Mittelamerikaner seinen Platz in der Motorsport-Königsklasse sichern.
Mercedes-Teamchef Toto Wolff ist trotzdem zuversichtlich, das Ocons Formel-1-Zukunft bald geklärt sein wird. „Ich habe keinen Zweifel, dass Esteban Ocon Rennen gewinnen und in Zukunft um Titel fahren wird“, gab der 46-jährige Wiener nach dem Qualifying zu Protokoll. „Wir haben sein Talent heute wieder gesehen.“
Wolff erinnerte auch daran, dass sich die Dinge für Ocon zuletzt „unglücklich“ entwickelt hatten. Eigentlich hätte er im kommenden Jahr zu Renault wechseln sollen, doch dann entschied sich Daniel Ricciardo Red Bull zu verlassen und sich ab dem kommenden Jahr dem französischen Werksteam anzuschließen.
„Wir werden ihm weiterhin dabei helfen, eine kurzfristige Lösung zu finden, damit er weiterhin fahren kann“, versprach Wolff. „Es besteht viel Interesse an ihm. Man muss jetzt in den kommenden Tagen den Markt sondieren und das richtige Team für ihn finden. Aber ich bin sehr optimistisch für seine Zukunft.“
Weltmeister Lewis Hamilton sagte indes, dass die Formel 1 „ein seltsamer Ort“ sei, wenn ein Fahrer wie Ocon auf einmal ohne Cockpit dastehen könnte. „Die besten Fahrer müssen im besten Auto sitzen. Man kann nicht zulassen, dass jemand, der mehr Geld hat, einen besseren Fahrer ausbremst. Das sollte nicht passieren“, betonte der Mercedes-Toppilot, der vor Vettel und Ocon die Pole Position in Spa erobert hatte.