Für Tiroler SPÖ-Vizeparteichef Dornauer wollte Doskozil „aufrütteln“
Innsbruck/Wien (APA) - Der Vizeparteichef der Tiroler SPÖ, Georg Dornauer, sieht in der Kritik von Hans Peter Doskozil, dass sich die SPÖ mi...
Innsbruck/Wien (APA) - Der Vizeparteichef der Tiroler SPÖ, Georg Dornauer, sieht in der Kritik von Hans Peter Doskozil, dass sich die SPÖ mit „grün-linker Fundi-Politik“ selbst abschaffe, ein „notwendiges Aufrütteln“. Angesichts der Migrationsfrage müsse „so etwas in einer Partei wie der SPÖ drin sein“. „Schweigen wird uns nicht weiterhelfen. Einer muss es irgendwann sagen“, erklärte Dornauer im APA-Gespräch.
Auf die Frage ob er mit seiner Landesparteichefin Elisabeth Blanik konform gehe, die im APA-Sommerinterview gemeint hatte, dass es sich bei Doskozils Äußerung um eine „Einzelmeinung“ in der Partei gehandelt habe, sagte der stellvertretende Klubobmann im Landtag: „Das war keine Einzelmeinung“. Das Thema Migration sei eines „der relevantesten für die Menschen“. Die SPÖ habe sich dem „sehr lange nicht gestellt“. „Eine Partei wie die SPÖ muss imstande sein, hier ein Politikkonzept vorzulegen, dass die Menschen verstehen“, meinte Dornauer.
Der rote Bundesparteitag im Oktober sei die „letzte Chance für die Partei, durchzustarten“. Parteichef Christian Kern ist für ihn „unumstritten“, versicherte Dornauer. Sollte es Kern gelingen, für die nötige Geschlossenheit zu sorgen, sei dieser auch der „logische Kanzlerkandidat“ bei der nächsten Nationalratswahl.
Der 35-jährige Dornauer, der immer wieder als der kommende Mann in der Tiroler SPÖ gehandelt wird, sah es überdies als Kerns dringendste Aufgabe, der türkis-blauen Regierung ein „SPÖ-Schattenkabinett“ entgegenzustellen. Dies sollte „ehebaldigst“ passieren. Die Sozialdemokratie müsse zudem wieder eine „Kleine Leute-Partei“ werden: „Wir brauchen ein Höchstmaß an Authentizität, so dass sich der Arbeiter und Angestellte angesprochen fühlt. Das ist derzeit nicht der Fall“. „Ein Hackler wird sich nicht angesprochen fühlen, wenn unser Bundesparteivorsitzender mit dem Radl zu einer Vorstandssitzung fährt“, bewertete Dornauer einen kürzlichen Auftritt Kerns.
Der Tiroler SPÖ-Vizechef konstatierte aber, dass die Partei mittlerweile „mit Mühe den Weg in der Opposition gefunden hat“. Als „linke Volkspartei“ müsse man das Pendant zu derzeitigen „Marketingregierung“ darstellen. Lange sollte aber der Aufenthalt in der Opposition nicht anhalten, denn, so Dornauer: „Frei nach Franz Müntefering: ‚Opposition ist Mist“.
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