Bahnsteig zu schmal für Bank und Windschutz
Dass Straßenbahn-Wartehäuschen wie jenes bei der Station Technik West keine Sitzbänke und Seitenteile bieten, stößt speziell Senioren sauer auf.
Von Michael Domanig
Innsbruck –Auf den ersten Blick erscheint die Situation ein wenig kurios: Bei der Haltestelle Technik West, einer der Endstationen der Straßenbahnlinie 3 in Innsbruck, sind die beiden direkt gegenüberliegenden Haltestellenhäuschen ganz unterschiedlich ausgestattet: Während bei der Haltestelle Richtung Stadt weder eine Sitzbank noch ein seitlicher Windschutz vorhanden sind, verfügt das Wartehäuschen auf der anderen Straßenseite über beides. Für Marion Fischer, Anrainerin im Stadtteil Hötting-West, völlig unverständlich. „Gerade im Nahebereich dieser Haltestelle wohnen besonders viele ältere Menschen“, zeigt sie auf – darunter etwa jene, die, so wie sie selbst, in den nahen Seniorenwohnungen der Innsbrucker Sozialen Dienste (ISD) leben. „Immer wieder beobachte ich, wie sich ältere Menschen hier mühsam stehend und ungeschützt den Wind um die Nase wehen lassen müssen. Auch all meine Nachbarn beschweren sich über diesen Missstand“, ärgert sich die Anrainerin.
„Uns ist klar, dass die Situation unangenehm ist“, erklärt Harald Muhrer von den Innsbrucker Verkehrsbetrieben (IVB). Das Fehlen von Bank und seitlicher Glasverkleidung habe aber einen triftigen Grund: Die städtischen Instandhaltungs- bzw. Reinigungsfahrzeuge bräuchten mindestens 1,8 Meter Durchfahrtsbreite – z. B. auch, um die Bahnsteige im Winter zu räumen. „Mit der seitlichen Verglasung kämen sie nicht mehr vorbei.“ Der angrenzende Grund wiederum gehöre der Universität Innsbruck, daher sei hier keine Verbreiterung des Geh- bzw. Bahnsteigs möglich. „Wegen eines Haltestellenhäuschens ist natürlich auch keine Enteignung von Grund argumentierbar“, stellt Muhrer klar und ergänzt: „Wir haben diese Situation im Stadtgebiet öfters, es ist ein Spagat zwischen Ausstattung und vorhandenem Platz.“