Übernahmen bleiben beim deutschen Immobilienkonzern Vonovia Treiber

Bochum (APA/dpa-AFX) - Seit Jahren profitiert der deutsche Immobilienkonzern Vonovia, der in Österreich beim Immobilienentwickler conwert un...

Bochum (APA/dpa-AFX) - Seit Jahren profitiert der deutsche Immobilienkonzern Vonovia, der in Österreich beim Immobilienentwickler conwert und der Buwog eingestiegen ist, von der hohen Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen vor allem in den Metropolen. Die Mieten steigen dort seit Jahren, und ein Ende ist noch nicht in Sicht.

Aufgrund der Wohnungsnot setzt Deutschlands größter Immobilienkonzern neben Modernisierung auch auf Neubau und Aufstockung bestehender Gebäude. Zudem wächst Vonovia - die frühere Deutsche Annington - seit Jahren durch Großübernahmen, zuletzt expandierte der Konzern auch ins Ausland. So übernahm der Dax-Konzern heuer die Buwog und die schwedische Viktoria Park.

Der Immobilienkonzern ist aber nicht unumstritten. Der deutsche Mieterbund kritisiert, dass große Vermieter in Deutschland sich mit Modernisierungsumlagen eine goldene Nase verdienten. Für viele Mieter seien die Mieterhöhungen nicht tragbar, sie würden aus ihren Wohnungen verdrängt oder abhängig von Sozialleistungen. Vermieter können Modernisierungskosten bisher mit 11 Prozent auf die Jahresmiete umlegen - unabhängig von der Gesamthöhe der Kosten.

Mit den milliardenschweren Übernahmen der österreichischen Buwog und der schwedischen Victoria Park sei Vonovia zum ersten paneuropäischen Wohnimmobilienkonzern aufgestiegen, stellt Analyst Sander Bunck von der britischen Investmentbank Barclays fest. Zudem glänze der Immobilienkonzern mit einer hohen Liquidität und solidem Gewinnwachstum.

Für das erste Halbjahr rechnet etwa Commerzbank-Experte Tom Carstairs aufgrund des Buwog-Zukaufs mit einem operativen Gewinn (FFO 1) von 515 Millionen Euro. Damit würde Vonovia um fast 13 Prozent mehr verdienen als ein Jahr zuvor.

Vonovia rechnet auch im laufenden Jahr mit steigenden Mietpreisen. Für den operativen Gewinn (FFO I) peilt der Konzern 1,03 bis 1,05 Mrd. Euro an, nach 920,8 Mio. Euro im Vorjahr. Dabei ist der rund 5,2 Mrd. Euro teure Zukauf der Buwog berücksichtigt. In der Prognose ist hingegen noch nicht die jüngste Übernahme der Victoria Park enthalten.

Seit dem Jahrestief von 36,20 Mitte Februar ist der Kurs um mehr als ein Fünftel gestiegen, die Aktie kostet um knapp sieben Prozent mehr als zu Jahresbeginn. Seit dem Börsengang des Immobilienkonzerns im Jahr 2013 hat sich das Papier auf das 2,7-Fache verteuert. Der Konzern legt an diesem Freitag (31. August) seine Geschäftszahlen für das zweite Quartal vor.

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