Südafrika stoppt Atomstrom-Ausbau und strebt Energiewende an

Johannesburg (APA/AFP) - Südafrika hat seine Pläne zum Ausbau der Atomkraft gestoppt und will stattdessen stärker auf erneuerbare Energien s...

Johannesburg (APA/AFP) - Südafrika hat seine Pläne zum Ausbau der Atomkraft gestoppt und will stattdessen stärker auf erneuerbare Energien setzen. Die neue südafrikanische Regierung begrub am Montag die Pläne des früheren Präsidenten Jacob Zuma zum Bau von acht neuen Reaktoren. Eine Studie soll klären, ob Atomkraft nach 2030 überhaupt noch zur Deckung des Energiebedarfs notwendig ist, sagte Energieminister Jeff Radebe.

„Bis dahin ist kein Ausbau der Atomenergie angedacht“, erläuterte der Minister bei der Vorstellung der Regierungspläne zur Energieversorgung. Bis 2030 wolle die Regierung zudem erreichen, dass 65 Prozent weniger Strom durch Kohle erzeugt werden. Stattdessen will sie auf Energie aus Erdgas und Wind zurückgreifen.

Südafrika besitzt als einziges afrikanisches Land ein Atomkraftwerk. Der frühere Präsident Jacob Zuma wollte bis zu acht neue Reaktoren bauen lassen, um die Abhängigkeit von der Kohle zu beenden. Die hohe Milliardensumme, die in das Projekt fließen sollten, hatte jedoch starke Kritik in der Opposition hervorgerufen.

Im Februar trat Zuma zurück und übergab den Posten an seinen vorherigen Stellvertreter Cyril Ramaphosa. Ramaphosa sprach sich bereits Anfang des Jahres gegen den Ausbau von Atomkraft aus.

Ursprünglich sollte mit der Atomkraft auch dem hohen Strombedarf des Landes begegnet werden. Dieser sank allerdings stark und ist nach Angaben des Energieministeriums so niedrig wie zuletzt vor mehr als zehn Jahren.