Erdogans Telefon-Diplomatie - Gespräche mit Steinmeier und May

Ankara (APA/dpa) - Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan setzt inmitten einer schweren Währungskrise seine diplomatische Offens...

Ankara (APA/dpa) - Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan setzt inmitten einer schweren Währungskrise seine diplomatische Offensive Richtung Europa fort und hat mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier telefoniert. Das meldete die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu am späten Montagabend.

Unter Berufung auf Quellen im Präsidialamt in Ankara hieß es, Steinmeier und Erdogan hätten sich in dem Gespräch entschlossen gezeigt, die bilateralen Beziehungen auszubauen. Außerdem habe man Vorbereitungen für den Staatsbesuch von Erdogan in Deutschland Ende September sowie ein für den 21. September geplantes Treffen der Finanzminister der beiden Länder in Berlin besprochen.

Zuvor hatte Erdogan hat mit der britischen Premierministerin Theresa May telefoniert. Wie Anadolu berichtete, sei es dabei auch um Wirtschaft, Handel und Investitionen gegangen. Demnach soll es bald ebenfalls ein Treffen zwischen dem türkischen Finanzminister Berat Albayrak und seinem britischen Kollegen geben.

Erdogan hat in den vergangenen Wochen bereits mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel und dem französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron telefoniert. Ein schweres Zerwürfnis mit den USA über das Schicksal eines in der Türkei wegen Terrorvorwürfen festgehaltenen US-Pastors hatte die Landeswährung Lira auf historische Tiefststände einbrechen lassen. Die Türkei erhofft sich von Europa Rückendeckung gegen den „Wirtschaftskrieg“ der USA, die die Freilassung des US-Pastors mit Sanktionen und Strafzöllen erreichen wollen.

Am Montagnachmittag traf Finanzminister Albayrak bereits seinen französischen Kollegen Bruno Le Maire in Paris.

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