Bundesliga

Wacker-Trainer Daxbacher: „Jetzt draufhauen bringt nichts“

In der Ansprache an seine Mannschaft bleibt Trainer-Routinier Karl Daxbacher positiv – die guten Leistungen werden aktuell allerdings von der Punktearmut konterkariert.
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Kein Spur von Aufstiegseuphorie: Nach fünf Bundesliga-Runden ist der FC Wacker Vorletzter der Tabelle. Doch Spielanlage und die Auslosung für die kommenden Runden machen den Schwarzgrünen Mut.

Von Tobias Waidhofer

Innsbruck – Wie sagt ein Trainer zu einem Team, das zwar regelmäßig gute Leistungen auf den Rasen bringt, aber dessen Punktekonto nach fünf Runden lediglich drei Punkte aufweist? „Das Positive hat Vorrang“, erklärte Wacker-Coach Karl Daxbacher gestern Mittag. „Die Mannschaft ist mindestens gleich enttäuscht, wie ich es bin. Jetzt draufhauen bringt nichts.“

Und Positives gab es ja auch nach der 1:2-Niederlage bei Rekordmeister Rapid zu vermerken: Mutig waren die Schwarzgrünen angetreten, um dabei auch spielerisch zu überzeugen. „Vor allem in der zweiten Halbzeit gab es einige sehr gute Kombinationen. Wir waren mutig, der Einsatz und die Laufbereitschaft waren ebenfalls gegeben“, wusste Daxbacher.

Doch der Niederösterreicher weiß natürlich auch, dass die Tabelle die Innsbrucker nach fünf Runden auf dem vorletzten Tabellenplatz ausspuckt. „Es ist richtig bitter, aber wir müssen jetzt natürlich Resultate bringen. Da wird das nächste Spiel (am Samstag gegen Hartberg, Anm.) natürlich sehr wichtig.“

Man könnte auch von den nächsten Wochen sprechen. Denn nach dem Duell mit Hartberg warten nacheinander Wolfsberg (16. 9./A), Admira (23. 9./H) und Mattersburg (30. 9./A) auf die Schwarzgrünen. Vier Spiele, in denen das Punktekonto endlich Zuwachs erhalten soll. „Da haben wir auf jeden Fall realistische Chancen“, blickt Daxbacher voraus. Wochen der Wahrheit sozusagen.

Die Mannschaft ist mindestens genauso enttäuscht, wie ich es bin, draufhauen bringt jetzt nichts.
Karl Daxbacher (Trainer)

Bei allem Lob für die Innsbrucker Spielanlage – auch die Rapid-Verantwortlichen zogen am Sonntag durchwegs den Hut vor den Tirolern – sollen die eigenen Fehler natürlich nicht totgeschwiegen werden. „Die werden klar angesprochen.“ Zum Beispiel die vielen einfachen Ballverluste. „Wenn wir die nicht abstellen, werden wir auch weiterhin keine Punkte holen“, meinte Mittelfeldmann Martin Harrer. Zu leicht werde es den Gegnern außerdem bei den Gegentoren gemacht. „Inkonsequent“, nannte Christoph Freitag, wohl der stärkste Tiroler am Sonntag im Allianz-Stadion, das Abwehrverhalten beim Wiener Führungstreffer durch Stefan Schwab.

Und vorne fehlt es weiter an der nötigen Kaltschnäuzigkeit. Wie schon gegen St. Pölten wurden zahlreiche Chancen vergeben. Auch General Manager Alfred Hörtnagl konnte es kaum fassen, dass er seine alte Wirkungsstätte mit leeren Händen verlassen musste. „Wir müssen unsere Leistungen langsam in Zählbares umwandeln, aber das kriegen wir hin.“ Sein Wort in Gottes Ohr.

Vier Mal Schulterklopfen, aber keine Punkte

Austria – FC Wacker 2:1: Zlatko Dedic sorgte für die Wacker-Führung bei der Einweihung der neuen Generali-Arena. Obwohl die Violetten wankten, sorgten die Schwarzgrünen mit individuellen Fehlern dafür, dass am Verteilerkreis gefeiert wurde und die Stimmung im Wacker-Bus bei der Rückreise nicht so rosig war, obwohl den Tirolern von allen Seiten Konkurrenzfähigkeit bescheinigt wurde.

FC Wacker – Sturm 2:3:

Zunächst stolperte der FC Wacker in einen 0:3-Rückstand, um dann durch Martin Harrers Doppelpack den Vizemeister doch noch arg ins Wanken zu bringen. Am Ende schaute kein Punkt heraus, die Festung Tivoli fiel bereits im ersten Saison-Heimspiel und die Grazer zeigten beim Euro-League-Debakel gegen Larnaca, dass sie von ihrer Normalform weit entfernt waren.

FC Wacker – St. Pölten 0:2:

Die Niederösterreicher setzten ihren Lauf fort, die Schwarzgrünen auch. Moral gezeigt, phasenweise echt guten Fußball abgeliefert, Chancen herausgespielt, aber am Ende stand die Null. Was nützt da Lob von vielen Seiten, wenn Zlatko Dedic (Bild) und seinen Kollegen das Pech am Fuß klebt? Zudem glänzte St. Pölten mit gnadenloser Effizienz. Genau das, was den Tirolern fehlt.

Rapid – FC Wacker 2:1:

In einer Phase, in der die Hütteldorfer angeschlagen waren, kam der FC Wacker gerade recht. Der Rekordmeister kam zwar gehörig ins Schwimmen, doch nach dem Schlusspfiff war die Stimmung im Allianz Stadion gut, weil sich die Schwarzgrünen nach aufopferndem Kampf zwar blaue Schulter vom Klopfen abholten, aber ohne Punkt die Heimreise antraten.

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