„Amos Rex“: Neues Museum für internationale Spitzenkunst in Helsinki

Helsinki (APA) - Nach mehreren Monaten Verzögerung ist es nun soweit: Das lange und mit Spannung erwartete Kunstmuseum „Amos Rex“ öffnet am ...

Helsinki (APA) - Nach mehreren Monaten Verzögerung ist es nun soweit: Das lange und mit Spannung erwartete Kunstmuseum „Amos Rex“ öffnet am Donnerstag (30. August) in Helsinki seine Pforten für das Publikum. Das im Zentrum der finnischen Hauptstadt gelegene Museum soll in Zukunft internationale Spitzenkunst nach Finnland holen.

Spektakulär gestaltet wurde das Museum vom einheimischen Architektenbüro JKMM. Während die mit 2.200 Quadratmetern großzügig angelegten Ausstellungsräume zur Gänze im Souterrain unter einem ehemaligen Busbahnhof liegen und durch düsenförmige Schächte - in der äußerlichen Form nicht unähnlich jenen des Grazer Kunsthauses - mit Tageslicht versorgt werden, ist auch ein Teil des seinerzeit als in seiner funktionalistischen Architektur bahnbrechend angesehenen, aus den 1930er Jahren stammenden, so genannten Glaspalastes (Lasipalatsi) in das Museum integriert.

Hier befinden sich Einlasslobby, Kartenverkauf und der Museumsshop. Auch das legendäre Kino „Bio Rex“, das für den Namen des neuen Museums namensgebend Pate stand, ist Teil der neuen Institution. Eröffnet wird das Museum mit der Digitalkunstausstellung „Massless“ des japanischen Kollektivs teamLab. Diese wird bis 6. Jänner 2019 in Helsinki zu sehen sein. Für 2019 ist unter anderem eine große Réne-Margritte-Retrospektive geplant.

Museumssprecher Timo Riitamaa zufolge ist ein Hauptzweck des neuen Museums, vermehrt internationale Spitzenkunst des 20. und 21. Jahrhunderts nach Finnland zu bringen. In dieser Hinsicht könne man von einer Art Ersatz für den in zwei Anläufen gescheiterten Versuch sprechen, in Helsinki ein Guggenheim-Museum zu errichten. Zusätzlich zählen Antike Kunst und die Förderung heimischer Künstler der Gegenwart zu den Eckpfeilern der Museumsaktivitäten.

Das Amos Rex steht in der Tradition des finnischen Verlegers und Kunstmäzens Amos Anderson (1878-1961) in dessen ehemaligem Wohnhaus eine nach ihm benannte Stiftung bis vor einigen Jahren bereits eine große Kunstgalerie beherbergte. Das derzeit in Renovierung stehende Gebäude soll wieder ein Museum werden. Dieses soll aber zur Gänze dem Gründer der Stiftung gewidmet sein. Genaues Datum für die Eröffnung dieses Museums gebe es noch nicht, so Riitamaa gegenüber der APA.

Das frisch gebackene Amos Rex ist der jüngste Zuwachs zu einer Ansammlung ehrgeiziger Kunstinstitutionen in Helsinki. Dazu gehören das in unmittelbarer Nachbarschaft zum Amos Rex gelegene Kiasma ebenso wie die vor einigen Jahren eröffnete Konzerthalle „Musikhaus“ (Musiikkitalo) oder die klassische Galerie „Ateneum“, das Nationalmuseum sowie die im ehemaligen Hauptpostgebäude eingerichtete Zentralbibliothek, die als demnächst eröffnet werden soll.

(S E R V C E - Weiterführende Informationen zur Eröffnung, Ausstellungskalender, etc.: https://amosrex.fi/en)