Kapelle des Turiner Grabtuches nach 21 Jahren wieder zugänglich

Turin (APA) - 21 Jahre nach einem verheerenden Brand im Dom von Turin im Frühjahr 1997, bei dem das „Grabtuch Christi“ in letzter Sekunde ge...

Turin (APA) - 21 Jahre nach einem verheerenden Brand im Dom von Turin im Frühjahr 1997, bei dem das „Grabtuch Christi“ in letzter Sekunde gerettet wurde, wird Ende September die Kapelle des Grabtuchs wieder Besuchern zugänglich sein. Die Kapelle zwischen dem Turiner Dom und dem Palazzo Reale wurde einer komplexen Restaurierung unterzogen.

Die Kapelle, ein Meisterwerk barocker Architektur des Mönchen und Architekten Guarino Guarini (1624-1683), wird am 27. September vom italienischen Kulturminister Alberto Bonisoli eingeweiht. Guarini hatte die Kapelle zur Bewahrung des Leichentuches entworfen. Der Mönch und Mathematiker zählte zu den beutendsten Architekten des piemontesischen Barocks.

Die Kuppel, wo die Restaurierungsarbeiten zur Beseitigung der 1997 vom Feuer verursachten Beschädigungen durchgeführt wurden, enthält eine Reihe von Symbolen, die auf die göttliche Vollendung verweisen. Zugang zur Kapelle hat man von zwei Treppen am Ende der zwei Domseitenschiffe.

Das Turiner Grabtuch, die berühmteste und zugleich umstrittenste Reliquie der Christenheit, war bei einem Brand im April 1997 durch eine spektakuläre Aktion eines Feuerwehrmannes gerettet worden. Dieser hatte das schusssichere Panzerglas, unter dem sich der Stoff in einem silbernen Behälter befand, mit einem großen Hammer zerstört. Die Flammen hatten den Dom und den angrenzenden Königspalast schwer beschädigt. Der Brand konnte erst nach fast sechs Stunden gelöscht werden. Vor allem die Kuppel der Kapelle des Heiligen Grabtuches wurde fast völlig zerstört. Nachdem zunächst von einem Kurzschluss als Unglücksursache die Rede war, konnten die Behörden auch Brandstiftung nicht ausschließen.