Nordkorea warnte vor Platzen von Atomgesprächen mit den USA - CNN

Washington/Seoul/Pjöngjang (APA/Reuters) - Die plötzliche Absage der Nordkorea-Reise von US-Außenminister Mike Pompeo ist US-Medien zufolge ...

Washington/Seoul/Pjöngjang (APA/Reuters) - Die plötzliche Absage der Nordkorea-Reise von US-Außenminister Mike Pompeo ist US-Medien zufolge die Reaktion auf einen scharf formulierten Brief aus dem abgeschotteten Staat. Darin werde der US-Regierung mangelnde Bereitschaft vorgeworfen, die Erwartungen des Nordens bezüglich eines Friedensvertrags zu erfüllen, berichtete CNN am Dienstag unter Berufung auf Insider.

Dem Schreiben nach stünden die Atomgespräche auf der Kippe und könnten scheitern. Dann könnte Nordkorea seine Atom- und Raketenaktivitäten wieder aufnahmen. Zuvor hatte die „Washington Post“ US-Vertreter zitiert, denen zufolge das Schreiben so streitlustig gewesen sei, dass sich US-Präsident Donald Trump und Pompeo zur Absage entschlossen hätten.

Pompeo hatte die für diese Woche geplante Reise am Donnerstag angekündigt. Mit ihr sollte auch der neue Nordkorea-Beauftragte der US-Regierung, Stephen Biegun, seine Arbeit aufnehmen. Trump sagte den Besuch dann am Freitag über Twitter ab und begründete dies mit fehlenden Fortschritten bei der Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel. CNN zufolge hatte Pompeo zuvor den Brief von dem ehemaligen Chef des nordkoreanischen Geheimdienstes, Kim Yong-chol, erhalten. Das US-Präsidialamt verwies für eine Stellungnahme zu dem Bericht auf das Außenministerium, das sich zunächst nicht äußerte.

Mit der Absage der Reise räumte Trump erstmals öffentlich ein, dass seine Bemühungen, Nordkorea von dessen Atomprogramm abzubringen, seit seinem Gipfel mit Machthaber Kim Jong-un im Juni in Singapur auf der Stelle treten. Die staatliche nordkoreanische Zeitung „Rodong Sinmun“ warf der US-Regierung am Sonntag ein „doppeltes Spiel“ vor. Während diese sich vordergründig um Dialog bemühe, engagiere sie sich zugleich in geheimen Militärübungen. So bereiteten sich in Japan stationierte US-Spezialeinheiten auf einen Überfall auf die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang vor.

Das Verteidigungsministerium in Tokio erklärte am Dienstag, Nordkoreas militärische Aktivitäten stellten immer noch die größte Bedrohung für Japan dar.