Litauen: Dialog mit der Türkei fortsetzen

Vilnius (APA/dpa) - Europa sollte nach Ansicht des EU- und NATO-Landes Litauen die Finanzturbulenzen in der Türkei nicht ignorieren. In Anbe...

Vilnius (APA/dpa) - Europa sollte nach Ansicht des EU- und NATO-Landes Litauen die Finanzturbulenzen in der Türkei nicht ignorieren. In Anbetracht der geopolitischen Sicherheit und der wirtschaftlichen Herausforderungen sei es nötig, nach Lösungen zu suchen, um dem in Bedrängnis geratenen Land zu helfen, sagte Staatspräsidentin Dalia Grybkauskaite nach einem Treffen mit dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu.

Die Türkei leiste einen strategischen Beitrag, um die Bedrohungen durch Terrorismus und Migration für Europa einzudämmen. Auch sei Ankara ein verlässliches NATO-Mitglied, wurde Grybkauskaite am Dienstag in einer Mitteilung zitiert.

Außenminister Linas Linkevicius kündigte an, sich vermittelnd einsetzen zu wollen. „Wir werden unser Bestes tun, um einen Dialog mit der Europäischen Union herbeizuführen, und wir versuchen, diesen Dialog im Geiste des Vertrauens zu führen“, sagte er der Agentur BNS nach einem Treffen mit Cavusoglu. „Es ist abnormal, nicht direkt zu sprechen, auch wenn es problematische Themen gibt.“

Das Verhältnis zwischen der EU und der Türkei ist seit längerem wegen strittiger Fragen der Menschenrechte sowie der Medien- und Redefreiheit angespannt. Besonders die Beziehungen zwischen Berlin und Ankara haben sich deutlich verschlechtert. Eine Auseinandersetzung mit den USA hat die Türkei zudem in eine schwere Währungskrise gestürzt.

Cavusoglu sagte, die Beziehungen der Türkei zu Russland seien keine Alternative zu den Beziehungen mit der EU oder den USA. Ankara verfüge nicht über den Luxus, sich seine Partner aussuchen zu können und habe deshalb seine Außenpolitik ausbalanciert. „Wir wollen immer noch EU-Mitglied werden trotz der Schwierigkeiten“, sagte Cavusoglu. Ende der Woche wird der türkische Minister am informellen EU-Außenministertreffen in Wien teilnehmen.