Vorstandschef von Volksbank Salzburg tritt zurück
Wien/Salzburg (APA) - Der Vorstandschef der Volksbank Salzburg, Walter Zandanell, wirft das Handtuch. Hintergrund seien inhaltliche Differen...
Wien/Salzburg (APA) - Der Vorstandschef der Volksbank Salzburg, Walter Zandanell, wirft das Handtuch. Hintergrund seien inhaltliche Differenzen mit dem Zentralinstitut in Wien, wie die „Salzburger Nachrichten“ (Mittwochausgabe) unter Berufung auf ein Schreiben des Salzburger Bankers an die Delegierten der Volksbank Salzburg schreiben.
In seinem Brief ließ Zandanell die Delegierten wissen, dass er sich angesichts persönlicher Angriffe aus der Volksbank-Zentrale sowie ständiger Versuche, die Eigenständigkeit der Bank zu schwächen, nicht mehr in der Lage sehe, die Verantwortung für die Bank zu übernehmen. Zandanell war 19 Jahre Vorstandschef und hat mit 60 Jahren das vertragliche Pensionsalter erreicht. Sein Nachfolger soll Andreas Höll (51) werden, der bereits dem Vorstand angehört.
In den vergangenen Monaten war im Sektor ein von der Volksbank Wien (Zentralinstitut) favorisierter Plan debattiert worden, mit der Post zu kooperieren, also Nachfolgerin der bisherigen Postpartnerbank BAWAG zu werden. Westösterreichische Volksbanker sahen das kritisch; schließlich setzte sich der Salzburger Volksbankchef gemeinsam mit seinen Kollegen aus Tirol und Vorarlberg durch. Ein gemeinsam beauftragtes Gutachten habe ergeben, dass eine Postkooperation den drei Banken im Westen massiv geschadet hätte, so die „SN“. Das Post-Projekt wurde im Juni verworfen, auch mit dem Hinweis auf die nicht abgeschlossene Reorganisation des Sektors.
Zandanell galt zudem als einer der Wortführer im Widerstand gegen weitere Zentralisierungen im Volksbanksektor. Sein designierter Nachfolger Höll erklärte der Zeitung, in einem Verbund mit dieser Organisation sei es normal, dass es kontroversielle Auffassungen zwischen der Zentrale in Wien und den regionalen Banken gebe. Die Umstrukturierungen seien sehr fordernd gewesen. Sollte er im Oktober von der Generalversammlung gewählt werden, würde er sich freuen und trachten, für Salzburg so viel Eigenständigkeit wie möglich zu erhalten, so Höll. Nur so könne man den Anspruch einer regionalen Bank erfüllen.