Proteste in Pakistan gegen Mohammed-Karikaturen in den Niederlanden

Islamabad (APA/dpa) - Mit einem Protestmarsch auf die Hauptstadt Islamabad wollen Islamisten die Regierung Pakistans zum Abbruch der Beziehu...

Islamabad (APA/dpa) - Mit einem Protestmarsch auf die Hauptstadt Islamabad wollen Islamisten die Regierung Pakistans zum Abbruch der Beziehungen zu den Niederlanden zwingen. Ihr Zorn entzündet sich an dem Plan des islamkritischen niederländischen Abgeordneten Geert Wilders, einen Wettbewerb der Karikaturen des Propheten Mohammed zu organisieren.

Die Islamisten der Tehreek-e-Labbaik Pakistan (TLP) des Klerikers Khadim Rizvi brachen am Mittwoch in der ostpakistanischen Stadt Lahore zu ihrem Marsch auf. „Wir werden nur die Ausweisung des niederländischen Botschafters akzeptieren“, sagte Rizvi vor seinen Unterstützern in Lahore. „Wir werden die Hauptstadt wieder blockieren“, erklärte der Sprecher der TLP, Zubair Kasuri. „Wir werden für die Ehre unseres Propheten sterben.“

Im vergangenen Jahr hatten Rizvis Anhänger bereits den Justizminister mit Demonstrationen gegen ein angeblich gotteslästerliches Gesetz zum Rücktritt gezwungen. Über Wochen blockierten sie eine Zufahrt nach Islamabad.

Wilders streitet gegen eine „Islamisierung“ der Niederlande und Europas. Seine rechtspopulistische Partei für die Freiheit (PVV) zog nach den Wahlen im März erstmals in etwa 30 Kommunalparlamente ein. Vor einigen Jahren war es bei Protesten von Islamisten gegen Mohammed-Karikaturen in mehreren Ländern zu Gewalttaten gekommen.

Rizvis Partei TLP wurde mit Protesten rund um das umstrittene Blasphemiegesetz bekannt. Sie konnte bei den Parlamentswahlen in Juli zwar keinen Sitz in der Nationalversammlung gewinnen, allerdings erhielten ihre Kandidaten mehr als zwei Millionen Stimmen. Damit wurden sie nach Stimmen die fünftstärkste Partei des Landes und überholte aus dem Stand mehrere säkulare Parteien.