Frankfurter Börse
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Mit überschaubaren Gewinnen ist der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Das Börsenge...
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Mit überschaubaren Gewinnen ist der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Das Börsengeschehen verfiel in spätsommerliche Lethargie. Weder Höchstmarken an der US-Technologiebörse Nasdaq noch starke Wachstumszahlen aus den Vereinigten Staaten vermochten die Investoren wirklich aus der Reserve zu locken. Der DAX pendelte den Tag über um die Schlussmarke vom Dienstag und beendete den Handel mit einem Aufschlag von 0,27 Prozent auf 12.561,68 Punkte.
Analysten wiesen darauf hin, dass sowohl mit Blick auf die weltweiten Handelskonflikte als auch die Verhandlungen um den „Brexit“ unverändert große Risiken für die Finanzmärkte bestünden. „Durchaus denkbar, dass Donald Trump zeitnah beim Twittern aktiv bleibt“, sagte Jens Klatt von JK Trading. Jederzeit könne der US-Präsident die Handelskonflikte wieder eskalieren lassen.
Besser als der DAX schlagen sich weiter die Indizes der Nebenwerte: Der MDax legte um 0,29 Prozent auf 27 285,54 Punkte zu. Das war der höchste Schlusskurs seit Ende Jänner, als der Index auf ein Rekordhoch gestiegen war. Der TecDax rückte um 0,45 Prozent auf 3039,48 Zähler und erreichte ein weiteres Hoch seit dem Jahr 2000.
Bei den Einzelwerten sorgten die Aktien von Tele Columbus für Furore. Trotz einer Gewinn- und Umsatzwarnung des Kabelnetzbetreibers schnellten die Titel um fast 30 Prozent nach oben, denn die Aktionäre hatten noch Schlimmeres erwartet. Allein im August hatten die Papiere rund die Hälfte ihres Wertes eingebüßt. Im Jahresverlauf sind sie mit einem Minus von 70 Prozent das Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax . Die am Markt befürchtete Verletzung von Kreditbedingungen trete nun wohl doch nicht ein, begründete ein Analyst die Erleichterung der Anleger.
Die Aktien von Fresenius Medical Care (FMC) knüpften mit einem Plus von 2,38 Prozent an die Vortagesgewinne an und waren damit Spitzenreiter im Dax. Am Dienstag hatte eine Kaufempfehlung der britischen Bank HSBC den Papieren des Dialysespezialisten Rückenwind verliehen.
Die Aktien von Ströer reagierten mit einem Anstieg um 4,49 Prozent auf eine Hochstufung der Investmentbank HSBC von „Hold“ auf „Buy“. Das Bankhaus hob zudem das Kursziel von 65 auf 72 Euro an. Die Kurskorrektur seit Jahresbeginn sei zu deutlich ausgefallen, schrieb Analyst Olivier Moral.
Die Aussicht auf ein Erreichen der Jahresziele der RTL Group sorgte an der Börse für Erleichterung. Nach einem laut Analysten starken zweiten Quartal schnellten die Papiere in der Spitze um fast 10 Prozent nach oben. Analystin Lisa Yang von Goldman Sachs lobte vor allem das unerwartet starke Abschneiden der Produktionstochter FremantleMedia. Im Verlauf des Tages gaben die Aktien einen Großteil der Gewinne wieder ab und schloss noch gut 2 Prozent im Plus.
Die Aktien der Medizintechnik-Unternehmen Sartorius und Siemens Healthineers erklommen Rekordhochs. Sartorius legten um knapp 5 Prozent zu und Siemens Healthineers um 1,23 Prozent. Händler werteten die Kursrekorde als weiteren Beleg für die Attraktivität der Branche für Investoren.
~ ISIN DE0008469008 ~ APA470 2018-08-29/18:16