Schweizer Privatbank Lombard Odier verdiente im Halbjahr 2018 mehr
Genf (APA/awp/sda) - Die Genfer Privatbank Lombard Odier hat im ersten Semester die Einnahmen und den Gewinn deutlich gesteigert. Die operat...
Genf (APA/awp/sda) - Die Genfer Privatbank Lombard Odier hat im ersten Semester die Einnahmen und den Gewinn deutlich gesteigert. Die operativen Einnahmen legten um 10 Prozent auf 592 Mio. Franken (520 Mio. Euro) zu. Der Reingewinn schoss von 69 auf 205 Mio. Franken nach oben.
Grund für den Gewinnsprung sind allerdings einmalige Effekte, wie das Genfer Traditionshaus am Donnerstag in einer Aussendung bekannt gab. Der Verkauf von fünf Immobilien in Genf und der Vermögensverwaltung in Amsterdam hätten 125 Mio. Franken in die Kassa gespült.
Ohne diese Effekte wäre der konsolidierte Reingewinn um 16 Prozent auf 80 Mio. Franken gestiegen, hieß es. Die gesamten Kundenvermögen beliefen sich per Ende Juni 2018 inzwischen 274 Mrd. Franken - etwa gleichviel wie bereits ein Jahr zuvor.
Die Bilanzsumme belief sich per 30. Juni auf 18,4 Mrd. Franken, nach 16,9 Mrd. per Ende 2017. Die Gruppe sei schuldenfrei und mit einer Kernkapitalquote (CET1) von 26,5 Prozent zum 30. Juni 2018 „sehr gut“ kapitalisiert, hieß es. Die Mindestliquiditätsquote belief sich auf 182 Prozent.
Außerdem habe die Ratingagentur Fitch erst im Juli 2018 ihr Rating von AA- für die Gruppe bestätigt, hieß es weiter. „Die Ergebnisverbesserung im ersten Halbjahr 2018 spiegelt den positiven Einfluss der neuen Kunden, trotz des schwierigeren Börsenumfelds in diesem ersten Halbjahr“, wurde Patrick Odier, Senior Managing Partner, in der Aussendung zitiert.
Lombard Odier werde auch für den Rest des Jahres den Schwerpunkt darauf legen, für die Kunden Mehrwert zu schaffen, so Patrick Odier weiter. „Auch wollen wir unsere Marktstellung in der Schweiz und international weiter ausbauen, ohne die Solidität unserer Bilanz zu gefährden.“
Erst Anfang August war außerdem bekannt geworden, dass die Vermögensverwaltungs-Gruppe im Rahmen des US-Steuerstreits eine Nachzahlung an die US-Behörden in Höhe von 5,3 Mio. US-Dollar (4,6 Mio. Euro) leisten muss.
Lombard Odier habe bei dem Ende 2015 geschlossenen Vergleich gewisse Konten mit US-Verbindungen nicht offengelegt, über welche sie Kenntnis hatte oder zumindest hätte haben müssen, hatte das US-Justizministerium mitgeteilt.