Flexible Arbeitszeit macht mehr Züge abseits der Pendlerzeiten nötig
Wien (APA) - In größeren Städten, allen voran in Wien, wird für den Weg zur Arbeit und andere Alltagsfahrten viel weniger Sprit gebraucht al...
Wien (APA) - In größeren Städten, allen voran in Wien, wird für den Weg zur Arbeit und andere Alltagsfahrten viel weniger Sprit gebraucht als im übrigen Österreich. Demnach müssen Bewohner kleinerer Gemeinden für den Transport tiefer in die Tasche greifen. Billiger würde es, würden Regionalbahnen forciert. Sie müssten zudem öfter verkehren, fordert der Verkehrsclub Österreich. Auch außerhalb der Stoßzeiten.
Zur Zeit sind die Mobilitätsausgaben von Haushalten in kleinen Gemeinden um 1.000 Euro höher als im Österreich-Schnitt, rechnet der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) vor.
Regionalbahnen könnten für viele Haushalte in den Regionen eine kostengünstige Alternative zum Auto werden, wenn es häufigere Verbindungen gäbe und die Strecken ausgebaut würden. „Aufgrund der zunehmenden Flexibilisierung der Arbeitszeiten ist es wichtig, dass es auch außerhalb der klassischen Pendlerzeiten häufigere Verbindungen gibt“, schrieb der VCÖ am Donnerstag.
Etliche Regionalbahnen meldeten in den vergangenen fünf Jahren stark steigende Fahrgastzahlen: Auf der Stubaitalbahn beispielsweise wurde seit dem Jahr 2012 ein Fahrgast-Plus von 27 Prozent erreicht, auf der Zillertalbahn von mehr als 18 Prozent, die Graz-Köflacher-Bahn legte in der Zeit von 2012 bis 2017 um 17 Prozent zu, die Raaberbahn um 16 Prozent. In Summe waren im Vorjahr mit den privaten Regionalbahnen um 12 Prozent mehr Fahrgäste unterwegs als im Jahr 2012.
Wo ein Großteil der Alltagswege mit dem Auto gefahren erledigt wird, sind die Kosten sehr hoch, während überall dort, wo viele Erledigungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß oder mit dem Fahrrad gemacht werden können, die Mobilität deutlich billiger kommt. Dieses Gefälle ist schon lang Faktum, ebenso die teils unterschiedlichen Haushaltsgrößen.
Eine aktuelle VCÖ-Analyse, die sich auf die Statistik Austria bezieht, ergab, dass Haushalte in Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern im Schnitt 6.125 Euro pro Jahr für ihre Mobilität ausgeben. In Orten mit 10.000 bis 100.000 Einwohnern seien die durchschnittlichen Mobilitätsausgaben mit 4.805 Euro um 1.320 Euro pro Haushalt niedriger. Am billigsten ist es für die Wiener Haushalte, die im Schnitt 3.385 Euro ausgeben, um 2.740 Euro weniger als Haushalte in Kleingemeinden. In anderen Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern kostet der Transport pro Jahr im Schnitt 4.035 Euro pro Jahr.