Die stärkste EU-Apfelernte seit Jahren steht bevor

Wien (APA) - Die österreichischen Apfelbauern sorgen sich um ihren Absatz. Der World Apple and Pear Association (WAPA) zufolge soll die EU-A...

Wien (APA) - Die österreichischen Apfelbauern sorgen sich um ihren Absatz. Der World Apple and Pear Association (WAPA) zufolge soll die EU-Apfelernte heuer 12,6 Mio. Tonnen ausmachen - 36 Prozent mehr als im Vorjahr. Grund zur Sorge vor großem Preisdruck sieht der Bundes-Obstbauverband nicht: „Es ist noch mit einer Änderung der Ernteprognose zu rechnen“. Der Markt werde außerdem durch Exporte entlastet.

Aufgrund der anhaltenden Hitzewelle sei noch mit einem Ernterückgang zu rechnen, meinte der Präsident des Bundes-Obstbauverbandes, Rupert Gsöls. Die Schätzung der Erntemenge in Deutschland wurde bereits nach unten korrigiert. Ähnliches sei in den Niederlanden und Belgien zu erwarten. Außerdem seien durch das schwache Vorjahr die Lager frei von Restbeständen und die verfrühte Ernte im heurigen Jahr biete mehr Zeit zur Vermarktung. In China, einem wichtigen Absatzmarkt, gebe es zudem Ernteausfälle von rund 12 Mio. Tonnen. Die großen EU-Apfelexporteure Italien, Frankreich und Polen könnten durch Ausfuhren den Markt entlasten. Für den Konkurrenten China kommen die US-Strafzölle auf Apfelsaft erschwerend hinzu.

Die Prognose für die EU-Apfelernte sei zwar eine der höchsten der letzten zehn Jahre, sagte Gsöls gegenüber dem Agrarischen Informationszentrum (AIZ): „es besteht aber weder ein Grund zur Euphorie noch zu übertriebenen defensiven Aussagen hinsichtlich eines zu erwartenden überaus starken Preisdrucks.“

Für Österreich erwartete die WAPA Anfang August aus der Steiermark, wo knapp 80 Prozent der heimischen Äpfel geerntet werden, rund 184.000 t. Im Vergleich zum Zehnjahresschnitt ist heuer eine Zunahme von rund 20 Prozent zu erwarten, sagt Gsöls. „Wir erwarten jedenfalls eine qualitativ ausgezeichnete Ernte. Die Versorgung des Inlandsmarktes ist nach den schwierigen Vorjahren wieder gesichert, Importe sind also nicht mehr notwendig“, betont Gsöls.