Tiroler Ex-Blauer findet Unterschlupf bei schwarzer AK-Fraktion
Innsbruck (APA) - Der aus der FPÖ ausgetretene frühere Obmann der Freiheitlichen Arbeitnehmer und Ex-Landtagsabgeordnete, Heribert Mariacher...
Innsbruck (APA) - Der aus der FPÖ ausgetretene frühere Obmann der Freiheitlichen Arbeitnehmer und Ex-Landtagsabgeordnete, Heribert Mariacher, dockt bei den schwarzen Arbeitnehmervertretern an. Mariacher habe als Kammerrat den Antrag auf Aufnahme in die AAB-FCG-Fraktion von Tirols AK-Präsidenten Erwin Zangerl gestellt, teilte die Fraktion am Donnerstag in einer Aussendung mit.
Mariacher hatte Anfang Juli die Arbeitszeitflexibilisierung mit der Möglichkeit zum Zwölf-Stunden-Tag als Grund für den Parteiaustritt genannt. Die Tiroler FPÖ konterte, Mariacher habe in der Partei „keinen Rückhalt“ mehr gehabt und verwies darauf, dass dieser weder in seinem Heimatbezirk Kitzbühel als Spitzenkandidat für die Landtagswahl nominiert worden war, noch für das Amt des Bundesrates im Landesparteivorstand die notwendige Mehrheit erhalten hatte.
Gut zu sprechen ist Mariacher auf seine Ex-Partei jedenfalls nicht mehr. „In den Spitzenfunktionen der Bundes- und Landes-FPÖ haben die Arbeitnehmer kein Gehör mehr, sondern es wird bloß um des Regierens Willen ein neoliberaler türkis-blauer Kurs gefahren“, begründete er sein Überwechseln zu den schwarzen Arbeitnehmervertretern. Zangerl, mit der Bundes-ÖVP und Türkis-Blau ohnehin auf Dauerkriegsfuß, stelle sich hingegen „eindeutig aufseiten der Beschäftigten“. „Insbesondere sein Einsatz gegen die Zerschlagung der AUVA, die Zentralisierung der Gebietskrankenkasse und sein Kampf gegen den gesetzlich verordneten Zwölf-Stunden-Arbeitstag hat mich zu diesem Schritt bewogen“, so der Gemeindevorstand aus St. Johann.
Und Mariacher stellte sich auch sogleich hinter Zangerl, was die scharfe Kritik der Freiheitlichen wegen einer offenbaren Wahlkampfförderung in Form von Fraktionsgeldern der AAB-FCG in der Arbeiterkammer für den zurückgetretenen ÖVP-Nationalratsabgeordneten Dominik Schrott in der Höhe von 7.000 Euro betrifft. „Ich weise als langjähriges Mitglied im Kontrollausschuss der AK Tirol die Unterstellungen der Landes-FPÖ entschieden zurück und bin entsetzt über die Wortwahl und die verbalen Entgleisungen. Diese Sätze entstammen der untersten Schublade und lassen die Tiroler FPÖ uralt aussehen“, so der Ex-Landtagsabgeordnete.
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