Europas Leitbörsen zur Eröffnung mit Verlusten erwartet

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Die internationalen Handelskonflikte dürften die europäischen Leitbörsen auch am letzten Handelstag der Wo...

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Die internationalen Handelskonflikte dürften die europäischen Leitbörsen auch am letzten Handelstag der Woche fest im Griff behalten. Im Handelsstreit zwischen den USA und China könnte Kreisen zufolge bereits in der kommenden Woche die nächste Eskalationsstufe gezündet werden. Das hatte die Wall Street im späten Handel belastet und auch in China standen die Börsenampeln am Freitag überwiegend auf rot.

Der Eurozonen-Leitindex Euro-Stoxx-50 wird am Freitag rund 0,2 Prozent niedriger erwartet. Der X-DAX als Indikator für den deutschen Leitindex notierte knapp eine Stunde vor Eröffnung 0,3 Prozent tiefer bei 12 456 Punkten. Damit dürfte sich der Leitindex wie schon seit Wochenbeginn zwischen 12 400 und 12 600 Zählern bewegen. Für die abgelaufene Woche deutet sich somit ein DAX-Plus von 0,5 Prozent an.

US-Präsident Donald Trump wolle unmittelbar nach dem Auslaufen einer Frist am 6. September den nächsten Schritt bei der Verhängung von Zöllen auf Waren im Wert von weiteren 200 Milliarden US-Dollar gehen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Zuletzt hatte China nach einer Verhandlungsrunde im Handelsstreit von „konstruktiven“ Gesprächen berichtet. Ein Durchbruch war in der vergangenen Woche aber noch nicht erzielt worden.

„Am Aktienmarkt kippt die Stimmung ins Negative“, stellte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners fest. Mit dem Handelskonflikt, der Emerging Markets Krise und US-Börsen auf Allzeithochs gebe es im Moment deutlich mehr Gründe, Aktien zu verkaufen als zu kaufen. Der Cocktail an den Börsen werde aktuell immer giftiger, so Altmann.

Unter den Einzelwerten dürften am Freitag die Aktien von Vonovia im Mittelpunkt des Interesses stehen. Deutschlands größter Immobilienkonzern schraubte nach der erfolgreichen Übernahme des schwedischen Konkurrenten Victoria Partner sein Jahresziel erneut nach oben. Ein Händler sprach in einer ersten Reaktion am Morgen aber von einem durchwachsenen Zahlenwerk.

An der Börse kam die Vonovia-Strategie bisher gut an: Die Aktie gehört mit einem Plus von rund 8 Prozent zu den stärksten DAX-Titeln 2018. Seit dem Börsengang im Sommer 2013 summiert sich das Kursplus auf 167 Prozent. Am Freitag gewannen die Papiere vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate 0,6 Prozent im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs am Vortag. Im weiteren Handelsverlauf könnten aber Gewinnmitnahmen folgen, warnte der Händler.

Beiersdorf-Aktien fielen auf Tradegate dagegen um 1,5 Prozent. Die Schweizer Bank Credit Suisse hatte die Titel des Konsumgüterkonzerns von „Outperform“ auf „Neutral“ abgestuft und das Kursziel von 103 auf 95 Euro gesenkt. Die Hamburger wiesen zwar eines der attraktivsten Wachstumsprofile in der Konsumgüterbranche auf, von der zunehmenden Liquidität komme bei den Anlegern renditetechnisch aber immer weniger an, schrieb Analyst Pieter Vorster in einer Studie.

~ ISIN EU0009658145 ~ APA080 2018-08-31/08:50