Tirol

Starkregen sorgt für Murengefahr in ganz Tirol

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Laut Landesgeologie sind die Böden zwar noch aufnahmefähig, Gefahr geht jedoch vor allem von lokalen Unwettern aus.

Von Nikolaus Paumgartten

Assling, Innsbruck –Schwere Unwetter haben in den vergangenen Tagen in Tirol – vor allem im Oberland – den Einsatzkräften einiges abverlangt. Verklauste Bäche und rutschende Hänge sorgten für verlegte Straßen und verstopfte Kanäle. In Roppen wurde, wie berichtet, am Mittwochabend ein Auto von einer Mure erfasst, die drei Insassen brachten sich über das Autodach und einen abgestellten Bagger in Sicherheit. Aber auch in Osttirol waren die Feuerwehrleute gefordert. Am Donnerstagnachmittag führten heftige Unwetter bei Assling zur Verklausung eines Baches, sodass die Straße ins Kristeinertal teilweise komplett verlegt wurde. Personen kamen dabei nicht zu Schaden, die Straße wurde mittlerweile wieder geräumt.

Für das kommende Wochenende sagen die Meteorologen weitere Regenfälle voraus. Vor allem heute Samstag und in der Nacht auf Sonntag öffnet der Himmel seine Schleusen über Tirol. Landesgeologe Gunther Heißel und seine Kollegen sind daher in erhöhter Bereitschaft. „Grundsätzlich kann man zwar sagen, dass die Böden noch genügend Wasser aufnehmen können“, sagt Heißel. Hier profitiere man jetzt von dem außergewöhnlich trockenen heurigen Sommer. Auch sind die Oberflächen so nass, dass das Wasser von den Böden gut aufgenommen werden kann. Allerdings, so macht Heißel klar, können lokale Starkregen­ereignisse und Unwetter jederzeit zu Hangrutschungen und Murenabgängen führen, wie die vergangenen Tage gezeigt hätten.

Was die Hochwassersituation am Inn angeht, gibt Heißel vorerst Entwarnung. Dadurch, dass es in höheren Lagen bereits schneit, bleibe ein guter Teil der Niederschläge vorerst noch auf den Bergen.