Tajani kritisiert Italiens Drohung mit Austritt aus Mission „Sophia“

Rom (APA) - EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani übt Kritik an Italiens Innenminister Matteo Salvini, der am Donnerstag mit dem Rückzug sei...

Rom (APA) - EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani übt Kritik an Italiens Innenminister Matteo Salvini, der am Donnerstag mit dem Rückzug seines Landes von der EU-Mission „Sophia“ zur Bekämpfung der Schlepperkriminalität im Mittelmeer gedroht hatte, sollten die EU-Partner Italiens Vorschlag zur Änderung der Regeln des Einsatzes nicht zustimmen. Italien drohe die „Isolierung“ in Europa, so Tajani.

„Europa hat tausend Verantwortungen, doch Italien macht alles falsch. Salvinis Ultimatum hilft nicht. Im Gegenteil, es vergrößert nur die Probleme und droht Italien zu isolieren“, so Tajani im Interview mit der katholischen Tageszeitung „L‘Avvenire“(Freitag-Ausgabe).

Tajani kritisierte Salvini wegen seiner guten Beziehungen zum ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban, der den Innenminister am Dienstag in Mailand getroffen hatte. „Orban tut nichts, um unserer Regierung zu helfen. Er errichtet eine Mauer und überlässt Salvini und Italien das Problem der Migranten“, sagte Tajani. „Wir kämpfen für eine Teilung der Verantwortung der EU-Länder für die Migranten und Ungarn nimmt nicht einmal einen Flüchtling. Das geht nicht“, klagte Tajani.

Der EU-Parlamentspräsident drängte die EU, sofort einen groß angelegten Investitionsplan für Afrika zu starten. „Eine Milliarde Euro genügt nicht, 50 Milliarden sind sofort notwendig, um Libyen zu stabilisieren und einem verzweifelten Kontinent eine Perspektive zu geben“, sagte der Römer.

~ WEB http://www.europarl.europa.eu/portal/de ~ APA214 2018-08-31/11:24