Rechnungshof sieht Optimierungsbedarf bei heimischen Kulturforen

Wien (APA) - Optimierungsbedarf bei der Organisation und Planung der Österreichischen Kulturforen im Ausland ortet der Rechnungshof. Bei den...

Wien (APA) - Optimierungsbedarf bei der Organisation und Planung der Österreichischen Kulturforen im Ausland ortet der Rechnungshof. Bei den insgesamt 29 Institutionen wurde insbesondere der Zeitraum 2013 bis 2015 unter die Lupe genommen, wobei man im nun vorliegenden Abschlussbericht auch eine bessere Vernetzung der einzelnen Foren untereinander einfordert. Insgesamt wurden 36 Empfehlungen ausgesprochen.

So sei die geografische Schwerpunktsetzung, für die das zuständige Außenministerium in seiner Stellungnahme auf jene der heimischen Außenpolitik verwies, nicht immer nachvollziehbar und auch „sachlich-inhaltlich“ nicht ausreichend begründet. Die vom RH empfohlene Eingliederung der Foren in die jeweils vor Ort bestehende Vertretungen sei wiederum bis auf New York und Istanbul schon umgesetzt, hier will das Ministerium bis 2019 Ergebnisse vorlegen. Der RH mahnte allerdings konkrete Planungen zu Personal und möglichen Einsparungen ein.

Zwar gibt es dem Ministerium zufolge eine Abstimmung über kulturelle wie wissenschaftliche Tätigkeiten mit anderen Bereichen, allerdings fordert der RH diesbezüglich trotzdem ein insbesondere Bundeskanzleramt und Wissenschaftsministerium einbeziehendes Gesamtkonzept ein. Auch solle es zur stärkeren Vernetzung zwischen den einzelnen Foren kommen, etwa wenn es um gelungene Veranstaltungen und Aktivitäten sowie deren Weitervermittlung geht. Das Außenministerium verwies hier allerdings auf einen bestehenden Austausch zwischen den Häusern.

Sehr deutlich wird der RH-Bericht bei den Wirkungszielen: Die Zielwerte für die Jahre 2016 bis 2018 seien zum Teil deutlich unter den Ist-Werten der Vorjahre angesetzt worden, weshalb „entsprechend ambitionierte Zielwerte“ eingefordert werden. Was die Revision der einzelnen Foren angeht, wünscht sich der RH kürzere Intervalle. Dem Außenministerium zufolge gebe es aktuell nur zwei Dienstorte, die letztmals 2010 überprüft worden seien, womit man sich in Richtung des angestrebten Wertes von sieben bis acht Jahren bewege.

Eine transparente Veröffentlichung wird bei Auszahlungen, Förderungen und Sponsoring eingefordert. Letzteres ist außerdem ein gesondertes Thema, als direkte Sponsoringeinnahmen im Untersuchungszeitraum um 74 Prozent zurückgingen (von rund 737.000 auf 193.000 Euro) - was in erster Linie auf das Forum in Moskau zurückzuführen ist. Laut Ministerium gebe man nun aber verstärkt indirektem Sponsoring den Vorzug. Dieses wird dementsprechend im selben Zeitraum mit einem Plus von 25 Prozent bilanziert, 2015 belief sich der Wert auf rund 4,689 Mio. Euro.

Das Kulturforum in New York ist weiters ein Sonderfall, als dort im Jahr 2015 nur acht Prozent der Gesamtauszahlungen von 5,3 Mio. Euro für kulturelle Aktivitäten genutzt wurden. Diesbezüglich will das Ministerium die empfohlene Kosten-Nutzen-Analyse aufgreifen, wobei im Abschlussbericht weiters eine allfällige „Liegenschaftsoptimierung unter Einbeziehung aller österreichischen Vertretungen in New York“ empfohlen wird. Die bundeseigenen Liegenschaften in Rom und Krakau sind nach der erfolgten Eingliederung der Kulturforen noch nicht verwertet. Das Außenministerium will seine „diesbezüglichen Bemühungen fortsetzen“.

(S E R V I C E - Gesamtbericht abrufbar unter: www.rechnungshof.gv.at)