Bundesliga

FC Wacker gewinnt Aufsteiger-Duell gegen Hartberg 2:1

Dominik Baumgartner jubelte über zwei Treffer und legte den Grundstein zum 2:1-Sieg gegen Hartberg.
© APA/EXPA/ STEFAN ADELSBERGER

Ein Doppelpack von Verteidiger Dominik Baumgartner bescherte dem FC Wacker gegen Hartberg den ersten Heimsieg.

Von Wolfgang Müller

Innsbruck — Der Schlusspfiff war wie eine Erlösung, denn der FC Wacker zitterte sich gestern vor nur 3115 Zuschauern zum ersten Heimsieg in dieser Bundesliga-Saison. Ein Doppelpack von U21-Teamspieler Dominik Baumgartner führte zum knappen 2:1-Erfolg im Aufsteiger-Duell gegen Hartberg und vorerst einmal zur allgemeinen Beruhigung rund um das Tivolistadion. „Meine ersten Bundesliga-Tore freuen mich natürlich, aber viel wichtiger ist der Sieg", so Baumgartner nach dem finalen Jubel im Mannschaftskreis, ehe er sich anschließend gleich zum U21-Nationalteam nach Wien verabschiedete.

Endlich einmal keinem Rückstand nachlaufen und wenn möglich selbst in Führung gehen. Das hatte sich der FC Wacker fest vorgenommen, doch nach zehn Minuten hatte sich das auch schon wieder erledigt. Weil Zakaria Sanogo einmal auf links auftauchte und dann mit rechts Christopher Knett völlig auf dem falschen Fuß erwischte. Der FCW-Goalie spekulierte mit einer Flanke und musste dann den Ball konsterniert aus dem Tor klauben. Ein früher Schock für die Schwarzgrünen, die mit Bryan Henning neben Kapitän Christoph Freitag im Mittelfeld aufliefen. Unsicherheit hemmte den Spielfluss. Die verstärkte sich, weil die Steirer mit dem gefährlichen Dario Tadic für Nadelstiche sorgten. Nur gut, dass der aufgerückte Baumgartner noch vor dem Halbzeitpfiff im Nachsetzen mit dem Kopf den Ausgleich erzielte. Als der 22-Jährige dann nach einem Harrer-Eckball zur 2:1-Führung einnickte, schienen die Weichen gestellt. „Doch dann hatten wir irgendwie Angst vor dem Siegen, obwohl wir die Partie voll im Griff hatten", beschrieb Kapitän Christoph Freitag treffend, was zum Schluss noch kommen sollte.

Zunächst vergab Stefan Rakowitz nach perfekter Vorlage von Patrik Eler den „Sitzer" auf die 3:1-Führung, und als SR Gerhard Grobelnik nach einem vermeintlichen Handspiel des eingewechselten Ex-Hartbergers Stefan Meusburger auf Strafstoß entschied, war die Tivoli-Stimmung im Keller. Doch dann hielt Knett den so wichtigen „Dreier" fest und fischte den von Tadic geschossenen Elfer aus dem Eck. „Das war ein Tipp von unserem Tormanntrainer Dominik Bichler", schmunzelte Knett und zog seinen persönlichen Schlussstrich: „Wenn man so einen Fisch kassiert und dann zum Schluss einen Elfer hält, dann freut das natürlich doppelt." Und „Übeltäter" Meusburger, der aus kürzester Distanz an der Hand getroffen wurde, ärgerte sich erst gar nicht mehr über den zu harten Elfmeter, vielmehr freute sich der Steirer über den Erfolg gegen seinen Ex-Klub: „Ein dreckiger Sieg. Ganz wichtig, weil wir auch einmal belohnt wurden. Vielleicht war das ja der Start einer Serie."

Karl Daxbacher ging an der Seitenlinie jedenfalls auch durch ein Wechselbad der Gefühle. „Man hat beiden Mannschaften angemerkt, dass es um viel geht. Da waren manchmal Fehlpässe dabei, die uns Trainern nicht so gefallen. Die Unterschiede sind jedes Mal sehr klein", atmete der FCW-Chefcoach nach dem Schlusspfiff tief durch. Und Hartberg-Trainer Markus Schopp zollte trotz der Niederlage seiner Mannschaft Lob: „Wir haben uns über 90 Minuten sehr, sehr gut verkauft. Wir zahlen derzeit viel Lehrgeld durch vermeintliche Kleinigkeiten, die wir falsch machen."