Inflation in Eurozone ebbt leicht ab
Luxemburg/Berlin (APA/Reuters) - Die Inflationsrate in der Eurozone ist im August leicht gesunken. Die durchschnittlichen Verbraucherpreise ...
Luxemburg/Berlin (APA/Reuters) - Die Inflationsrate in der Eurozone ist im August leicht gesunken. Die durchschnittlichen Verbraucherpreise lagen in den 19 Ländern des Währungsraums um 2,0 Prozent über dem Niveau vor einem Jahr, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag nach vorläufigen Berechnungen mitteilte. Im Juli hatten die Lebenshaltungskosten noch um 2,1 Prozent zugenommen.
Die Daten dürften die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrem Kurs stützen, im Zuge des Aufschwungs ihre lockere Geldpolitik allmählich etwas zu straffen. Die EZB sieht mittelfristig eine Teuerungsrate von knapp zwei Prozent als ideal für die Konjunktur im Euroraum an.
Besonders stark erhöhten sich im August die Preise für Energie - das Plus lag bei 9,2 Prozent. Der Preisanstieg schwächte sich damit allerdings leicht ab. Rechnet man die Energie heraus, lag die Teuerungsrate nur bei 1,3 Prozent. Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak verteuerten sich mit 2,5 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich. Dagegen legten die Preise für Dienstleistungen nur um 1,3 Prozent zu.
Die für die grundlegende Preisentwicklung wichtige Kerninflation sank leicht auf 1,0 von 1,1 Prozent. Diesen Wert, bei dem die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel ausgeklammert werden, haben auch die Notenbanker im Blick. „Die EZB dürften die heutigen Zahlen aber kaum beunruhigen“, sagte Commerzbank-Experte Christoph Weil. „Sie scheint sich sicher, dass der zunehmende Lohnauftrieb über kurz oder lang auch die Inflation nach oben hieven wird.“ Laut Analyst Bert Colijn von der Großbank ING kommt es in den nächsten Monaten darauf an, ob Unternehmen es wagen trotz schwächelnder Stimmung in der Wirtschaft als Folge von Lohnerhöhungen ihre Preise anzuheben. Deshalb werde die EZB die Kerninflation genau im Auge behalten. Denn ein Anziehen sei wichtig für die geplante weitere Lockerung ihrer Geldpolitik.
Der Leitzins im Euroraum liegt aktuell auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent und soll laut EZB noch „über den Sommer“ kommenden Jahres hinaus auf diesem Niveau bleiben.