Anrainer fordern 50 km/h bei gefährlicher Ausfahrt in Kössen
Die Einmündung in die B172 im Bereich Sonnfeld in Kössen ist relativ unübersichtlich. Eine Temporeduktion soll Abhilfe schaffen.
Von Michael Mader
Kössen –Hans Windhäuser wohnt seit gut acht Jahren im Kössener Ortsteil Kranzach im Bereich Sonnfeld. In dieser Zeit hat der Verkehr auf der B172 stark zugenommen. Gästewechsel und vor allem der viele Ausweichverkehr, Sommer wie Winter, hätten das Verkehrsaufkommen stark ansteigen lassen. „Gerade auf dieser Strecke kommt man ja ohne Maut nach St. Johann oder auch Kitzbühel“, sagt Windhäuser.
Für die Bewohner von rund 20 Wohneinheiten sei dadurch die Ausfahrt auf die Bundesstraße erheblich gefährlicher geworden. Hinzu komme das Problem mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit. „Unsere Einfahrt und Ausfahrt befindet sich von Kössen Richtung Walchsee hinter einer Kurve in einem kleinen Anstieg. Aufgrund des Ortsschildes beginnt aber die 50er-Zone erst ca. 25 Meter hinter unserer Ausfahrt. Somit gelten 60 Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit. Aber wie wir leider jeden Tag erfahren müssen, hält sich fast keiner daran. 80 km/h sind keine Seltenheit“, beklagt sich Windhäuser.
Als Fußgänger sei es fast unmöglich, die Straße zu überqueren. Zebrastreifen seien Mangelware. Windhäuser: „Um uns keiner Gefahr auszusetzen, müssen wir mit dem Auto den Umweg über die Straße Josefstal machen. Diese befindet sich in der 50er-Zone. Als Fußgänger ist langes Warten und Laufen angesagt. Wir haben uns schon mehrmals an die Polizei und Hauptmannschaft in Kitzbühel in dieser Sache gewendet und darum gebeten, das Ortschild Kranzach etwas weiter in Richtung Kössen vor der Brücke und Bushaltestelle zu etablieren.“ Leider finde dieser Punkt bei den Behörden keinerlei Gehör, wo man jedoch erst vor kurzer Zeit bei der Einfahrt nach Kössen von Walchsee kommend die Geschwindigkeit von 60 auf 50 km/h reduziert habe. Die Kosten für die Änderung der Beschilderung könnten in wenigen Wochen durch Einnahmen von Bußgeldern wieder eingenommen werden. Aber auch einer 50-km/h-Tafel stehe er positiv gegenüber.
Erwin Obermaier, Leiter des Baubezirksamtes Kufstein und damit auch zuständig für den Bezirk Kitzbühel, erklärt, dass sich Bürger zuerst an die Gemeinde wenden müssten. Da brauche es einen Gemeinderatsbeschluss und anschließend einen Antrag an die Bezirkshauptmannschaft: „Natürlich will jeder vor seiner Haustüre einen 30er haben, unsere Aufgabenstellung ist aber, dass man zügig von A nach B kommt.“
Auch wenn bereits andere Anrainer in dieser Sache bei ihm vorgesprochen hätten, sieht Kössens Bürgermeister Reinhold Flörl keinen akuten Handlungsbedarf: „Wir haben im Bereich Kranzach vor nicht allzu langer Zeit die Geschwindigkeiten erheben lassen, aber es wurden keine wesentlichen Überschreitungen festgestellt.“ Er könne sich auch nicht vorstellen, dass hier ein 50er eine wesentliche Veränderung bringen würde.
„Was ich aber schon anbieten kann, ist, dass ich beim Baubezirksamt um eine Erhebung der Situation in diesem Bereich anfrage“, sagt Flörl.