Sommerfrische kurbelt Tourismus im Außerfern an
Der traumhafte Bergsommer bescherte allen vier Tourismusregionen im Außerfern schon zu Beginn ein deutliches Plus an Übernachtungen. Der Trend geht weiter klar in eine Richtung: hin zum Kurzaufenthalt.
Von Celine Veldboer
Außerfern –„Ausgesprochen gut! Die Auslastung hätte kaum besser ausfallen können“, zieht Ronald Petrini, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Naturparkregion Reutte, eine erste Sommerbilanz. Zwar liegen die aktuellen Nächtigungszahlen für den August noch nicht vor, dennoch zeichnete sich bereits zu Beginn des Sommers ein deutliches Plus in allen Talschaften des Bezirkes ab.
Dies belegt auch die Sommerstatistik der Tourismusabteilung des Landes. Das Ranking der Außerferner Regionen führt dabei die Zugspitz-Arena mit einem Plus von 12,4 Prozent an. Auf Platz zwei im Bezirks-Ranking liegt das Tannheimer Tal mit einem Plus von 11,9 Prozent. Das Lechtal liegt in der Zwischenbilanz bei 7,6 Prozent mehr Nächtigungen und die Naturparkregion Reutte bildet mit einem Plus von sieben Prozent das Schlusslicht der Außerferner Regionen.
Betrachtet man die Nächtigungszahlen einzelner Orte, so schafften es im Zeitraum von Mai bis Ende Juli gleich fünf Außerferner Gemeinden unter die Top 50 in Tirol. Die Nase vorn hatte dabei Lermoos. Die Zwischentorengemeinde rangierte mit 151.748 Übernachtungen im Tirolvergleich auf Platz 14. Grän landete mit 122.679 Übernachtungen auf Platz 20. Ebenfalls unter die Top 30 schafften es noch Tannheim (108.806 Nächtigungen, Platz 26) und Ehrwald mit 105.246, Platz 27. Die fünfte Gemeinde ist Berwang. 64.334 Übernachtungen hievten die ehemalige Tourismushochburg auf Platz 46 der Tirol-Rangliste.
„Die Sommersaison nahm dieses Jahr eine sehr gute Entwicklung, das Niveau vom letzten Jahr übertreffen wir, wenn das Wetter im Herbst nicht vollkommen verrückt spielt, auf alle Fälle. Gerade auch der Lechwanderweg bringt uns als Tourismusregion einen enormen Sprung nach vorne“, freut sich Michael Kohler, Geschäftsführer beim TVB Lechtal.
Was die Gäste betrifft, so zeichne sich ein ganz neuer Trend ab. „Fest steht, dass die Nummer eins immer noch die Gäste aus Deutschland bilden“, so Seilbahner und Hotelier Franz Dengg, „gefolgt von Holländern, Belgiern und Schweizern. Aber auffallend ist, dass auch immer mehr Nahgäste, sprich Tiroler, sich am Urlaub in der Heimat erfreuen.“ Dieser Trend ist im Tannheimer Tal nicht sehr ausgeprägt, wie TVB-Geschäftsführer Michael Keller weiß. „85 Prozent unserer Gäste kommen aus Deutschland, gefolgt von Urlaubern aus der Schweiz. Die Tendenz zum Heimaturlaub ist bei uns nicht sehr groß, außer sie werden zwangsbeglückt“, lacht Keller und spielt damit auf Großveranstaltungen wie den Skitrail oder den Radmarathon an. In einem ist man sich jedoch bei allen vier Tourismusverbänden einig: Der Trend geht klar zum Kurzurlaub. „Diese Affinität bleibt definitiv bestehen. Der Großteil der Gäste fährt lieber drei- bis viermal im Jahr für wenige Tage in den Urlaub, anstatt einmal über einen längeren Zeitraum“, erklärt Petrini. Die Sommerfrische erlebt also auch im Außerfern eine echte Renaissance. „Und dennoch konnte man heuer einen Anstieg der Durchschnittsaufenthaltsdauer feststellen. Dass ein Aufenthalt unter die Zwei-Tages-Marke fällt, ist kaum mehr zu beobachten“, ergänzt Kohler.