Zehntausende bei Protestmarsch gegen argentinische Hochschulpolitik

Buenos Aires (APA) - In Buenos Aires sind am Donnerstag Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen Kürzungen im Hochschulbereic...

Buenos Aires (APA) - In Buenos Aires sind am Donnerstag Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen Kürzungen im Hochschulbereich zu protestieren. Zu den Forderungen der Lehrenden nach einer Lohnerhöhung gesellten sich auch Proteste gegen die Wirtschaftspolitik des rechtskonservativen Präsidenten Mauricio Macri.

Die Uni-Streiks laufen seit mittlerweile vier Wochen. Die Lehrenden von 57 öffentlichen Hochschulen protestieren gegen die von der Regierung geplanten Kürzungen von drei Milliarden Pesos (85,80 Mio. Euro) in ihrem Bereich. Dringend benötigte Infrastrukturmaßnahmen könnte so ihrer Meinung nach nicht durchgeführt werden. Außerdem verlangen die Dozenten eine Gehaltserhöhung zwischen 25 und 30 Prozent. Die Regierung hatte lediglich 15 Prozent vorgeschlagen

Wie die spanische Tageszeitung „El Pais“ berichtete, ging es bei der Kundgebung aber nicht nur um Universitäten. Die Protestierenden stellten ganz allgemein die Wirtschafts- und Sozialpolitik der Regierung an den Pranger. „Uns regieren Absolventen von Privathochschulen - und seht, wie es uns geht“, war etwa auf einem der Schilder zu lesen.

Die Proteste fielen mit einem „schwarzen Donnerstag“ für Argentiniens Wirtschaft zusammen. Die Landeswährung Peso fiel am Donnerstag im Vergleich zum US-Dollar zwischenzeitlich um fast 20 Prozent. Die Volatilität des Peso, der seit Jahresbeginn fünfzig Prozent an Wert eingebüßt hat, hängt eng mit der hohen Inflation zusammen. Analysten schätzen, dass sie 2018 bei etwa 30 Prozent liegen werde. Besonders stark stiegen die Preise für Wasser, Gas und Elektrizität. Die Regierung hatte die staatlichen Subventionen auf diese Güter gestrichen.