Literatur

Das Ende einer unendlichen Geschichte

T. C. Boyles neuer Roman erscheint im Jänner 2019.
© Hanser/Hassiepen

US-Bestsellerautor T. C. Boyle beehrt im Februar erstmals Tirol. Ein Ausblick auf die kommenden (Vor-)Lesemonate.

Innsbruck –T. C. Boyle und Tirol. Das hat sich mit den Jahren zum Schmäh für Eingeweihte entwickelt. Immer wieder haben sich hiesige Literaturveranstalter, allen voran die Macher des Haller Sprachsalz-Festivals, um den US-Autor bemüht. Immer wieder hörte man von Beinahe-Zusagen. Immer wieder scheiterte alles an irgendwas. Zuletzt etwa wurde Boyles deutscher Verlag zum Schuldigen erklärt. Das jedenfalls kann man im Sprachsalz-Programmheft von 2017 nachlesen. Kurzum: Boyle kam nur bis Oberbayern – 2014 las er auf Schloss Elmau.

Bis jetzt jedenfalls: Am 12. Februar 2019 wird T. C. Boyle seinen Roman „Das Licht“ präsentieren. Allerdings nicht in Hall, sondern in Innsbruck. Wo die Lesung stattfinden wird, sei noch nicht klar, sagt Robert Renk vom Verein 8ungKultur. Er hat den Deal eingefädelt. „Dass Boyle kommt, ist fix – und, dass es eine Welt­premiere wird, auch“, so Renk. Die deutsche Übersetzung von „Das Licht“ erscheint im Jänner 2019 – noch vor dem englischsprachigen Original.

Das Kommen eines zweiten US-Großautors sei indessen noch nicht in trockenen Tüchern: „Die Verhandlungen mit Jonathan Lethem laufen“, sagt Renk. Die Präsentation von „Der wilde Detektiv“, dem neuen Roman des „Motherless Brooklin“-Autors, ist für 16. Jänner geplant. Der Auftakt zum 8ungKultur-Literaturherbst findet an diesem Freitag, 7. September, auf Schloss Ambras statt: Peter Turrini und Gerhard Haderer laden zur gemeinsamen „Rozznjogd“.

Francesca Melandri liest im November im Treibhaus.
© imago

Einer ganz grundsätzlichen Frage widmen sich in den kommenden Wochen Österreichs Literaturhäuser. „Was kann Literatur?“, fragen diese im Rahmen ihres Gemeinschaftsprojektes „mitSprache“. Via Postkarte aber auch in sozialen Medien und auf www.mit-sprache.at können ab heute, 3. September, Antworten gegeben werden. Diese wiederum sollen im Rahmen eines Aktionstages am 23. Oktober im Literaturhaus am Inn selbst in Literatur verwandelt werden. Der (Vor-)Leseherbst im Literaturhaus startet bereits davor: Am 27. September präsentiert Ursula Krechel ihren aktuellen Roman „Geisterbahn“. Am 3. Oktober folgt Andrea Winkler mit „Die Frau auf meiner Schulter“. Am 14. November stellt die italienische Bestseller-Autorin Francesca Melandri ihren Roman „Alle, außer mir“ vor. Dafür übersiedelt das Literaturhaus ins Treibhaus.

Eine der traditionsreichsten Tiroler Literaturinstitutionen feiert in diesem Herbst ihren halbrunden Geburtstag: Seit 25. Jahren kürt das Literaturforum Schwaz jährlich einen Stadtschreiber. Ein Lesefestival mit zahlreichen ehemaligen Stadtschreibern findet von 16. bis 18. November im Museum der Völker statt. (jole)

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