Überfälliger Motivationsschub für den FC Wacker
Der FC Wacker geht nach dem ersten Heimsieg beruhigt in die Länderspielpause. Mit weiteren Erfolgen sollen Tirols Fußballanhänger zurück ins Tivolistadion gelockt werden.
Von Wolfgang Müller
Innsbruck — Weil für Dominik Baumgartner die Fußballwelt wieder im Lot war, wurde auch im gesamten Umfeld des FC Wacker kollektiv tief durchgeatmet. „Ganz wichtig, weil erstens überfällig und zweitens auch längst verdient", war auch Alfred Hörtnagl nach dem 2:1-Erfolg gegen Hartberg erleichtert. Der Wacker-Manager ortete endlich einmal Effektivität, „weil wir die drei Punkte mit zwei Standards fixierten und zudem erstmals in dieser Saison ein Rückstand in einen Sieg umgewandelt wurde".
So wie für den FC Wacker, der in den ersten fünf Runden vier knappe Niederlagen zu verkraften hatte, war der knappe Erfolg im Aufsteigerduell auch für den „Man of the Match" Balsam für die verletzte Fußballseele bzw. ein längst überfälliger Motivationsschub vor der Länderspielpause. Der 22-Jährige war im vergangenen Aufstiegsjahr eine fixe Säule in der Innenverteidigung, wurde im Sommer als heiße Transferaktie gehandelt und saß dann zuletzt auf der Ersatzbank. „Wir sind in der Abwehrzentrale halt gut besetzt", hofft der Niederösterreicher, der seit Sommer 2016 auf der FCW-Lohnliste steht, dass er in Zukunft wieder in der Start-Elf von Trainer Karl Daxbacher aufscheint. Dass er immer noch im Wacker-Dress spielt, sieht Baumgartner als Chance: „Ich war eigentlich gar nicht so drauf aus zu wechseln. Wichtig ist, dass ich in der Bundesliga spiele. Und das ist mit dem FC Wacker der Fall."
In der kommenden Woche fehlt der „Baumi" beim Wacker-Training, denn ÖFB-Coach Werner Gregoritsch berief den FCW-Profi in sein Aufgebot für die beiden U21-EM-Qualifikationsspiele gegen Armenien und Gibraltar.
Mit den drei Punkten gegen Hartberg verbesserte sich der FC Wacker auf Platz acht der tipico-Bundesliga. Zahlen, die sich nach der Länderspielpause noch verbessern könnten. Denn dann treffen die Tiroler auf den WAC, die Admira und Mattersburg. Vielleicht war der Sieg gegen Hartberg der Beginn einer Serie? „Es waren zumindest Momente, die es im Tivoli braucht", blickte Hörtnagl heute noch einmal auf die Schlussphase zurück. Der gehaltene Elfmeter von Goalie Christopher Knett, das Zittern bis zum Schlusspfiff und dann endlich wieder Siegesjubel im Tiroler Fußball-Tempel. Was die Hoffnung nährt, dass die enttäuschende Zahl von 3115 Fans gegen Hartberg in Zukunft wieder anschwillt. „Es liegt an uns, mit Erfolgen und gutem Fußball die Zuschauer wieder ins Tivoli zu locken", weiß Hörtnagl selbst am besten, dass die Ränge im Tivoli nur dann gut gefüllt sind, wenn die Schwarzgrünen „oben" mitspielen.