Regionalliga

Eine Reform, die hohe Wellen schlägt

TFV-Präsident Josef Geisler.
© Michael Kristen

Der möglichen Westliga-Reform steht der Salzburger Fußballverband ablehnend gegenüber. TFV-Präsident Geisler sieht das anders.

Von Manuel Lutz und Alex Gruber

Innsbruck –Die geplante Reform der Westliga spaltet vor der ÖFB-Präsidiumssitzung am kommenden Freitag die Gemüter: Der Tiroler und Vorarlberger Fußball-Verband haben sich bereits für das Modell der Eliteliga ausgesprochen, die Salzburger sind von der möglichen Veränderung gar nicht begeistert und haben per Präsidiumsbeschluss in der vergangenen Woche bereits formal den Ausstieg aus der Regionalliga West eingereicht.

Der Präsident des Tiroler Fußball-Verbands, Josef Geisler, stellte gestern klar: „Ich kann nicht vorstimmen. Es gibt neun Landespräsidenten, drei Bundesliga-Vertreter und den ÖFB-Präsidenten, die darüber abstimmen. Wenn es bewilligt wird, tritt es auch in Kraft. Die Salzburger müssen dann in den nächsten beiden Jahren auch im neuen Format mitspielen.“

ÖFB-Präsident Leo Windtner ist der Meinung, dass man die Regionalliga-Reform „grundsätzlich antreiben“ muss. Er denkt eventuell auch an eine Vierteilung von West bis Ost mit einem möglichen anschließenden Aufstiegs-Play-off: „Es muss Bewegung in die Sache kommen.“

Bei den heimischen Vereinen kann die Salzburger Sichtweise durchaus nachvollzogen werden. So ist für Kitzbühel-Coach Alexander Markl klar: „Es ist wie ein Abstieg für alle Teams, wir müssen eine Stufe tiefer spielen.“ Wörgls Denis Husic führt weiter aus: „Vom sportlichen Aspekt wird es das Niveau senken. Vereine wie Wörgl, Kufstein und Kitzbühel werden Probleme haben, qualitativ gute Spieler zu bekommen. Ich befürchte, dass wir nicht mehr konkurrenzfähig sein werden.“ Vom finanziellen Standpunkt wäre die Reform jedoch ein vernünftiger Schritt, wie Husic zugibt: „Die Eliteliga steigert sicher das Zuschauerinteresse. Die Regionalliga ist brutal teuer, die Schiedsrichter kosten dreimal so viel, wie wir bei einem Heimspiel einnehmen.“

Schwaz-Trainer Bernhard Lampl teilt ebenso die Meinung seines Pendants: „Früher habe ich gesagt, wenn man gegen nicht so starke Tiroler-Liga-Mannschaften spielt, wird man im Frühjahr gegen Anif abgewatscht. Mittlerweile haben die Tiroler Teams zugelegt, es gibt mehr Derbys, das wird sicher spannend. Wir müssen es eh nicht entscheiden.“

„Ich bin ein Unterstützer des Vorschlags von Sepp Geisler, da es ein sehr guter ist. Es ist einen Versuch wert und nach zwei Saisonen können wir evaluieren. Finanziell wird es nicht viel ändern, unser Kader bleibt gleich“, erklärte Kufstein-Präsident Hannes Rauch. Reichenau-Obmann Gernot Amoser spricht sich indes klar für eine Adaptierung aus: „Es muss auf alle Fälle etwas passieren, die Tiroler und Vorarlberger haben sich dabei Gedanken gemacht. Aus Prinzip auf etwas Bestehendem zu beharren, ist nicht gut. In den zwei Jahren müssen Erfahrungen gesammelt werden, um dann guten Amateursport auf guter finanzieller Basis erfüllen zu können.“

Präsident Geisler sieht es so, dass er als Verbandspräsident die Interessen seiner Vereine vertreten müsse. Mit Ausnahme von Kitzbühel seien alle Teams in Tirol für die Reform. Zudem konstatierte der TFV-Präsident: „Die Regionalliga leidet seit Jahren an mangelndem Zuschauerinteresse. Das führt auch zu einer spürbaren Belastung des Vereinsbudgets.“

Das Argument eines sportlichen Rückschlags kann der Präsident nicht nachvollziehen: „Wenn man im Frühjahr gegen die besten Teams spielen kann, ist es sportlich kein Rückschritt. Wenn ein Verein Ambitionen hat aufzusteigen, kann sich das Team im Winter sogar noch verstärken.“ Nicht nur als Präsident befürwortet Geisler die Reform: „Meine persönliche Meinung ist: Es macht allemal Sinn um des Produktes Fußball wegen, dem wir uns alle verschrieben haben. Warum spielen wir denn Fußball? Damit die Leute zuschauen gehen.“

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