Fashion Week

10. Vienna Fashion Week mit „Best of Austrian Design“ gestartet

Models am Montag anlässlich der Eröffnungsshow der Vienna Fashion Week in Wien.
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Die Jubiläumsausgabe des Mode-Events bringt bis Sonntag 72 Modemacher mit rund 60 Laufstegshows und viel Rundumprogramm zum Museumsplatz nach Wien. Zehn Tage lang läuft zum Jubiläum erstmals das Vienna Fashion Festival.

Wien – Das Interesse der Wiener an der Vienna Fashion Week ist seit der ersten Ausgabe 2009 stetig gewachsen, zum zehnten Jubiläum am Montagabend freuten sich die Veranstalterinnen wieder über einen Besucheransturm. Bis Sonntag werden bei rund 60 Laufstegschauen mit 72 Modemachern insgesamt 10.000 Gäste am Museumsplatz erwartet. Eröffnet wurde mit einem Geburtstags-“Best of“ heimischen Modeschaffens.

Eröffungsabend zeigte Kreationen aus Österreich

„Wir freuen uns, mit vielen Designerinnen und Designern einen gemeinsamen Weg zu gehen, zu wachsen und zu zeigen, dass hier geballtes Kreativpotenzial existiert. Und wir sind überzeugt, das Mode ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist“, betonten die Macherinnen Elvyra Geyer, Zigi Mueller-Matyas und Maria Oberfrank. Eingeläutet wurde der Abend im weißen Fashion-Zelt von Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP), MQ-Direktor Christian Strasser und der Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ).

Eine Kreation des österreichischen Schmuck-Designers And_i.
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Die Eröffnungsshow kuratierte das Frauenteam selbst und brachte ausschließlich Kreationen österreichischer Modeschaffender auf den Laufsteg. 43 Designer stellten Outfits zur Verfügung, teils aus den neuen Kollektionen, teilweise aus dem Fundus vergangener Fashion-Week-Jahre, von „Lokalmatadorinnen“ wie Michel Mayer, Anelia Peschev und Elfenkleid bis zu jenen zwei Labels, die von Anfang an immer dabei waren, nämlich Pitour von Mitbegründerin Oberfrank und Callisti von Martina Müller. Zu sehen gab es somit einen Querschnitt heimischen Modeschaffens der vergangenen neun Jahre, von And_I über Thang de Hoo bis Eva Poleschinski. Zumindest fallweise mit dabei waren ja schon fast alle mit Rang und Namen in Österreich, auch aktuell sehr erfolgreiche „Exportartikel“ wie Lena Hoschek und Marina Hoermanseder, wobei diese zwei Designerinnen diesmal nicht vertreten sind.

Über mangelndes Interesse der Teilnehmer müssen sich die drei Veranstalterinnen nach eigenen Angaben aber keine Gedanken machen. „Die Warteliste ist immer noch groß, wir müssen auch absagen“, berichtete Geyer. Wobei es den Besuchern nicht in erster Linie um möglichst berühmte Namen gehe, und auch dem Team nicht: „Wir versuchen immer, auch andere Designer bekannter zu machen, das sehen wir als unsere Aufgabe.“

Elvira Geyer: „Trend geht zum Endkunden“

Mit ihrem Konzept, Modemacher mit Privatkunden und Fachpublikum zusammenzubringen, sehen sich die Veranstalterinnen auf dem richtigen Weg. „Der Trend geht immer mehr zum Endkunden, viele Designer machen bei Ordershows gar nicht mehr mit“, sagte Elvyra Geyer im APA-Interview. „Wir waren jüngst auch in Berlin und das System, das wir machen, wurde dort auch teilweise übernommen, mit immer mehr Shows für die Endkunden. Es hat sich so viel getan durch Online-Plattformen und Online-Verkauf, Blogger und Influencer.“

Zu sehen gab es einen Querschnitt heimischen Modeschaffens der letzten neun Jahre.
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„Wir betreiben unseren eigenen Concept-Store, und auch dort beobachte ich diesen Trend. Die Kunden sagen: ‚Ich sehe das und will das gleich, und wenn ich das nicht kriege, dann hole ich mir was Anderes.‘ Das System der Shows nur für Einkäufer und Presse hat sich, auch durch Blogger und Influencer, etwas aufgelöst“, meinte auch Mueller-Matyas zur APA. Ziel sei von Beginn an jedenfalls gewesen, „das Publikum dazu zu bringen, österreichische Mode zu mögen“.

Design vom Kollektiv TrueYou.
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Das Publikum charakterisiert Mueller-Matyas so: „Jeder, der sich für Mode interessiert, modebegeisterte Menschen einfach – die Streetstyles der Besucher sind immer super.“ Diese werden auch bei Nebenevents vor den Vorhang geholt und sogar prämiert. Allgemeine Modetrends ließen sich aber weder dort noch auf dem Laufsteg herauslesen.

„Alle Trends waren schon einmal da. Jetzt nimmt man sich das heraus, was einem gefällt. Alles kommt in abgeschwächter, modernisierter Form wieder.“

Seit Freitag läuft zum runden Jubiläum insgesamt zehn Tage lang das erstmals ausgerichtete Vienna Fashion Festival. Es führt täglich zu einem anderen „Fashion-Hotspot“ in der Stadt. (APA)