Wirtschaftspolitik

Mehr Milch und höhere Preise

Im vergangenen Jahr erhielten Österreichs Bauern für ihre Milch wieder mehr Geld als 2016.
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Kommission empfiehlt Ministerium, Kooperation von Bauern und Gewerbe zu forcieren.

Wien –Im vergangenen Jahr konnten die österreichischen Milchbauern wieder etwas durchschnaufen. Für einen Liter Milch (ca. 1 kg) erhielten die Bauern durchschnittlich (alle Milchsorten und Qualitäten) 37,46 Cent netto und damit knapp 20 Prozent mehr als im Jahr davor, allerdings immer noch weniger als 2015 (39,39 Cent) und 2014 (37,63 Cent). Das geht aus dem Grünen Bericht des Landwirtschaftsministeriums hervor.

Auch wurde in den österreichischen Ställen im Vorjahr erneut mehr Milch produziert. So lieferten die knapp 29.000 Milchbauern im Vorjahr rund 3,3 Mio. Tonnen Kuhmilch (+3,6 %) – davon 18 % Biomilch und 15 % Heumilch – im Wert von 1,3 Mrd. Euro an Molkereien im Inland und im EU-Ausland.

Die Zahl der Bauern ist in Österreich in den vergangenen Jahren aber weiterhin stetig gesunken. Die Agrarstrukturerhebung 2016 (derzeit aktuellste Zahlen) weist laut dem Bericht für Österreich insgesamt 162.018 land- und forstwirtschaftliche Betriebe aus – davon wurde aber nur knapp ein Drittel (36 %) von Haupterwerbsbauern geführt. Insgesamt nahm die Zahl der Landwirte gegenüber 2013 um 2,6 % ab, seit der Vollerhebung im Jahr 2010 um 6,5 %. „Der Betriebsrückgang setzt sich somit weiter fort, hat sich jedoch in den letzten Jahren verlangsamt“, wird im Bericht konstatiert.

Mängel werden in der Kooperation mit anderen Branchen geortet. Die so genannte §-7-Kommission, die sozialpartnerschaftlich besetzt ist und an der Erstellung des Grünen Berichts mitwirkt, empfiehlt dem Landwirtschaftsministerium, die Kooperation zwischen Bauern und Gewerbe zu forcieren. „Aufgrund des Veränderungsdrucks in der Landwirtschaft können viele bäuerliche Betriebe das notwendige Betriebseinkommen nur schaffen, wenn sie beispielsweise auch zusätzlich den Schritt ins Gewerbe wagen“, betont die Kommission. Weitere sechs Empfehlungen fanden in der Kommission keine Mehrheit. (mas)