Cyberkriminalität

Cybercrime kostet Wirtschaft Milliarden

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Die Zahl der Cybercrime-Anzeigen in Österreich stieg 2017 um 28 Prozent. In Deutschland entstand in den letzten zwei Jahren durch Cyberkriminalität ein Schaden von 43 Mrd. Euro.

Berlin, Wien –Sabotage, Datendiebstahl, Spionage: Kriminelle Attacken auf deutsche Industriebetriebe haben einer Studie zufolge in den vergangenen beiden Jahren einen Schaden von 43 Mrd. Euro verursacht. Demnach sind sieben von zehn Unternehmen in diesem Zeitraum Opfer solcher Angriffe geworden, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung des Digitalverbands Bitkom hervorgeht. Alarmierend ist laut dem Bundesamt für Verfassungsschutz die „hohe Betroffenheit kleiner und mittlerer Unternehmen“.

Illegaler Wissens- und Technologietransfer oder Wirtschaftssabotage „sind keine seltenen Einzelfälle, sondern ein Massenphänomen“, betonte der Vizepräsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang. Alarmierend sei besonders die hohe Betroffenheit kleiner und mittlerer Unternehmen. Internationale Erhebungen gehen von einem weltweiten Schaden von 600 Mrd. US-Dollar im Jahr 2017 aus. „Für Österreich bedeutet das einen Schaden von mehreren 100 Mio. Euro“, sagt Martin Heimhilcher, Obmann der Sparte Information und Consulting in der Wirtschaftskammer Wien. Die häufigsten Angriffswege seien E-Mail, Web-Browser, das Netzwerk, Social Engineering und Datenträger wie USB-Sticks.

Der Bitkom-Studie zufolge werden hinter fast zwei Dritteln der Angriffe Mitarbeiter vermutet, ehemalige wie aktuelle. Etwa jede neunte Attacke wird ausländischen Nachrichtendiensten zugeschrieben, etwa aus China. Das seien zwar weniger als früher, sagte Haldenwang. „Aber früher wurde mit Schrot geschossen, heute handelt es sich um sehr komplexe, zielgerichtete Angriffe.“ (APA, TT)