Benko will Staatsfonds anzapfen
Laut einem Bloomberg-Bericht sucht René Benko in Norwegen und Abu Dhabi nach Geldquellen für seine Signa-Projekte.
Wien –Der Tiroler Immobilieninvestor René Benko versucht, Geld von den staatlichen Fonds von Norwegen und Abu Dhabi zu erhalten, um die Expansion seines Unternehmens Signa zu finanzieren. Das schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf „Personen, die mit der Situation vertraut sind“.
Benko habe in den vergangenen Monaten Verantwortliche der „Norges Bank Investment Management“ und der „Mubadala Investment Co.“ getroffen, um die Finanzlage und Strategie seiner Firmen zu präsentieren, so die Agentur. Vertreter der Signa Holding wie auch des norwegischen Staatsfonds wollten keinen Kommentar dazu abgeben, von Mubadala habe es keine Reaktion auf eine Anfrage gegeben, schreibt Bloomberg. Benko hat zuletzt in Österreich Kika und Leiner sowie in Deutschland die Kaufhof-Gruppe zur Hälfte übernommen. Alleine für den Kaufhof-Deal braucht er 1,6 Mrd. Euro.
Benko sei im April Teil einer Wirtschaftsdelegation nach Abu Dhabi gewesen und habe mit Mubadala-Chef Khaldoon Khalifa Al Mubarak über ein mögliches Abkommen gesprochen. Inzwischen gebe es „konkrete“ Gespräche über einen Deal, so Bloomberg. Laut diesen Quellen überlegen die beiden Fonds aus Norwegen und Abu Dhabi eine Investition in die Signa Prime Selection AG, wo Benko seine Top-Vermögenswerte gebündelt hat. Der norwegische Fonds habe zuletzt gemeinsam mit Partnern eine Reihe von Top-Immobilien weltweit erworben, eine Investition in Signa Prime Selection würde daher gut ins Portfolio passen.
In Summe gehören Signa Prime Selection 23 Objekte im Wert von zusammen 8,5 Mrd. Euro, darunter das KaDeWe in Berlin und das „Golden Quarter“ in der Wiener Innenstadt. Zu den größten Aktionären des Unternehmens gehören die deutsche RAG-Stiftung, die Baufirma Strabag, die R+V Versicherung AG und LVM. Nach einer Kapitalerhöhung um 500 Mio. Euro vor einem Monat liegt der Firmenwert bei 3,3 Mrd. Euro. (APA)