Fiat

Die 500-er Reihe von Fiat: Eine filmreife Familientherapie

Die wohl wichtigste Neuerung beim Fiat 500X betrifft die Motorisierung: Neu sind zwei aufgeladene Benziner, einer mit drei, einer mit vier Zylindern.Foto: Werk

Im 500er-Angebot von Fiat ist das subkompakte SUV das jüngste Modell: Für den 500X ist es dennoch an der Zeit, bei Design, Interieur und Technik nachzuschärfen. Genau das haben die Italiener getan.

Von Markus Höscheler

Turin – In manchen Marktsegmenten bewegt sich Fiat spielerisch, in anderen geht es nur schleppend, wenn überhaupt voran: Von nahezu überragender Bedeutung für die Kernmarke von Fiat Chrysler Automobiles ist der Cinquecento. Der Kleinstwagen, 2007 wiederbelebt, verschafft den Italienern seither anhaltend Volumen und Glanz. Doch sich allein auf den ästhetisch gelungenen Cinquecento inklusive Cabrio-Version zu verlassen, wäre nicht klug genug gewesen. Fiat entschied sich, eine 500er-Familie zu kreieren, anfangs mit einem van-artigen 500L, gefolgt von der Langversion 500L Living. Dann kam eine SUV-Variante hinzu, namens 500X. Während der 500L mit Geräumigkeit punktet, konnte der 500X mit hoher Sitzposition und kraftvoller Formensprache Aufmerksamkeit erringen. Das Ladeabteil litt jedoch unter der scharf gekrümmten Dachlinie. Die wird mit dem nun wirksam werdenden Facelift beibehalten – Raumwunder darf sich folglich keiner erwarten. Dafür geht es technisch voran.

Besonderes Augenmerk verdienen die beiden neuen Benzinmotoren. Der 1,0-Liter-Turbo leistet 120 PS und stemmt ein maximales Drehmoment von 190 Newtonmetern ab 1750 Umdrehungen/Minute. Der Normverbrauch liegt bei 5,8 bis 6,0 Litern je 100 Kilometer, der CO2-Ausstoß variiert zwischen 133 und 139 Gramm je Kilometer. Darüber rangiert ein neuer 1,3-Liter-Vierzylinder-Turbo mit 150 PS und 270 Nm Drehmomentmaximum ab 1850 Touren. Er begnügt sich am Prüfstand mit 6,1 bis 6,5 l Treibstoff je 100 Kilometer und emittiert zwischen 140 und 146 Gramm CO2 je Kilometer. Beide Aggregate überzeugten bei der ersten Probefahrt in und rund um Turin mit feiner Laufkultur und kraftvollem Antritt. Insbesondere der Dreizylinder hängt gut am Gas, auch dank des manuellen Getriebes. Der stärkere Benziner muss sich der Schaltcharakteristik des Sechsgang-Doppelkupplung-Getriebes unterordnen. Weiters im Programm bleiben der 110-PS-Basis-Benziner mit 152 Nm Drehmoment und die drei Turbodiesel mit 95, 120 und 150 PS – allesamt halten sie die Abgasnorm Euro 6d-TEMP ein. Nur der Topdiesel fährt mit Allrad und Neunstufenautomatik, alle anderen sind mit einem Vorderradantrieb versehen.

Fortschritte verzeichnet der adaptierte 500X in weiteren technischen Disziplinen, allen voran bei den Fahrerassistenzsystemen. Serienmäßig gibt es Verkehrszeichenerkennung, einen Tempolimitassistenten und einen Spurhalte-Assistenten. Abseits eines energiesparenden LED-Tagfahrlichts lassen sich auch Voll-LED-Scheinwerfer einbauen. Optional sind außerdem Totwinkelwarner, adaptiver Tempomat und autonomer Notbremsassistent. Das Instrumentarium wurde etwas verfeinert, ebenso das Angebot an Lenkradtasten. Übersichtlich gestaltet sind die Ausstattungsniveaus: Es beginnt mit Urban (Klimaanlage, Berganfahrhilfe, MP3-Radio mit USB und Bluetooth-Freisprecheinrichtung), setzt sich fort mit City Cross (Radio Uconnect mit sieben Zoll großem Touchscreen, Nebelscheinwerfer) und endet mit Cross (17-Zöller, Navigation, Zweizonen-Klimaautomatik, Rückfahrkamera, Rückfahrsensoren).

Der Listenpreis beläuft sich auf 19.990 Euro, anfangs gibt es den Basisbenziner sogar ab 16.790 Euro bei Finanzierung über die FCA Bank (inklusive vier Winterkompletträder). Marktstart ist ab sofort.