Ebel

Erster Warnschuss für die Haie

Erholte sich von zwei frühen Gegentreffern mit einer im Anschluss sauberen Leistung – an Haie-Goalie Rene Swette lag es nicht.
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Das erste Saisonspiel gegen Dornbirn war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Nach 0:2-Rückstand drehten die Haie die Partie, ehe sie in der Verlängerung doch noch als 3:4-Verlierer mit nur einem Punkt vom Eis schlichen.

Von Alex Gruber

Innsbruck — Wie schnell ein­e starke Generalprobe (4:0 gegen die Straubing Tigers) im Profileben entwertet sein kann, zeigte sich am Freitag in der Tiwag-Arena. Mit kapitalen Abwehrfehlern ebneten die Innsbrucker Haie eiskalten Dornbirnern binnen vier Minuten den Weg zu einer 2:0-Führung. Und hätte Goalie Rene Swette zwei Minuten später nicht einen „Monster Save" gegen Reid für die späteren Karriere-Annalen ausgepackt, wäre es gar 0:3 gestanden. Die Haie, die ohn­e den erkrankten Ondrej Sedivy irgendwie nicht aus der Kabine kamen, näherten sich durch Neuerwerbung Alex Lavoie (8.) erstmals an, hatten bei einem Lattenschuss von Kevin Macierzynski aber abermals Glück (13.). Gut, dass Spielmacher Andrew Clark im ersten Powerplay zum 1:2 (15.) verkürzte. Die Vorarlberger hatten aber weiter die besseren Chancen. Und so musste man den Zwischenstand nach dem ersten Drittel als schmeichelhaft für die Hausherren bezeichnen. Bei den Bulldogs fehlten mit Rob Bordson und Joel Brod­a sogar noch zwei absolute Hochkaräter.

Man kann davon ausgehen, dass Coach Rob Pallin seiner Mannschaft den Kopf in der Kabine ordentlich gewaschen hat. So überstanden die Innsbrucker eine dreiminütige Unterzahl, die Clark aus dem Startdrittel mitgenommen hatte, unbeschadet, ehe sie das Heft des Handelns in die eigenen Hände nahmen. Kapitän Tyler Spurgeon netzte zum Ausgleich (26.) ein, Clark nach Yogan-Pass zur erstmaligen Führung (3:2/34.). Der 30-jährige Kanadier, der zwei Wochen in der Vorbereitung wegen der Geburt seines ersten Babys verpasst hat, ist ein Mann mit begnadetem Talent. Und die seltener werdenden Vorstöße der Gäste fanden spätestens im Fanghandschuh von Goalie Swette ein Ende. Nach 40 Minuten war die schwache Anfangsphase korrigiert.

Dass die Vorarlberger im letzten Drittel kommen würden, war klar. Die ganz große Gefahr blieb aber zunächst aus, stattdessen ließen Clark (45.) und Levko Koper (53.) Topchancen zur Vorentscheidung gegen Dornbirn-Goalie Juha Rinne aus (45.). Pallin änderte immer wieder die Linien. Plötzlich schlugen im Finish Paulweber-Lavoie-Antonitsch Alarm, der wieselflinke Daniel Wachter wusste neben Andrew Yogan und Clark ohnehin zu gefallen.

Der Sieg war zum Greifen nahe, ehe Timmins drei Minuten vor Schluss zum Ausgleich traf. Mit der Schlusssirene entschärfte Swette ein Reid-Geschoss. Die Konsequenz hieß Verlängerung: Ein Clark-Vorstoß blieb unbelohnt, die Gäste setzten stattdessen durch Brodie Dupont den schmerzhaften Nadelstich zum 3:4 (62.).