Pleite beim WAC: Im Zweifel gegen den FC Wacker
Die Innsbrucker mussten sich den Kärntnern nach einer 1:0-Pausenführung noch mit 1:3 geschlagen geben.
Von Wolfgang Müller
Wolfsberg — Der Ausflug ins Lavanttal war für den FC Wacker keine Reise wert. Denn beim Wolfsberger AC verloren die Tiroler 1:3, bezogen damit in der siebenten Runde die bereits fünfte Niederlage, fuhren ziemlich gefrustet zurück nach Innsbruck und stecken somit in der unteren Tabellenhälfte fest. Dazu kam auch noch eine satte Portion Ärger mit dem Unparteiischen Markus Hameter.
Dabei marschierten die Schwarzgrünen nach dem Pausenpfiff noch entspannt in die Kabine. Weil die Hausherren einige Hochkaräter vernebelten — Marcel Ritzmaier und zwei Kopfbälle von Dever Orgill und Marc Andre Schmerböck —, der FC Wacker dafür sehr effizient auftrat.
Zwei Chancen, ein Tor — zunächst hatte Stürmer Patrik Eler nach Henning-Flanke mit einem Kopfball Pech, dann versenkte Martin Harrer einen Schuss von der Strafraumgrenze trocken im kurzen Eck. Der vierte Saisontreffer des 26-jährigen Steirers und zugleich Abschluss der ersten Halbzeit, die aus Sicht der Tiroler optimal verlief.
Was immer in der Kabine besprochen wurde, es kam ganz anders. Zunächst landete ein Freistoß von Ritzmaier am Lattenkreuz, dann attackierte Stefan Rakowitz im Strafraum WAC-Stürmer Schmerböck und Hameter entschied sofort auf Elfmeter. Ein Strafstoß, den man geben kann, aber nicht unbedingt pfeifen muss. Eine von vielen Entscheidungen des Referees, mit denen die Wacker-Profis keineswegs einverstanden waren.
Der routinierte Michael Liendl verwandelte sicher zum 1:1. Beim zweiten Treffer der Wölfe gab es dann keine Ausreden mehr. Nach einer Liendl-Ecke wuchtete der starke Mario Leitgeb den Ball mit dem Kopf ins Tor. Zuvor hatte U21-Teamspieler Dominik Baumgartner per Kopf die Wacker-Führung vergeben.
Dass FCW-Coach Karl Daxbacher die letzten 20 Minuten wegen Kritik von der Tribüne aus verfolgen musste, passte ins Bild. Das letzte Mal passierte das „Sir Karl" vor sieben Jahren als Austria-Coach. „Der Elfmeter, der für mich keiner war, war absolut entscheidend und hat die Partie gedreht. Rakowitz war einen halben Meter höher und der Schmerböck stellte auch noch den Rücken auf. Generell habe ich das Gefühl, dass momentan gegen Innsbruck gepfiffen wird", ärgerte sich Daxbacher nach dem Schlusspfiff und legte dann gleich noch nach: „Es waren viele Entscheidungen zu hinterfragen, auch dem dritten Treffer der Wolfsberger ging ein klares Foul an Maak voraus."
Letztlich war für den FC Wacker wie in den meisten Spielen zuvor mehr möglich, aber das war wieder einmal ein ganz schwacher Trost. Zumal die Zahlen auch für die Kärntner sprachen: 3:1-Sieg, 61 Prozent Ballbesitz, mehr Zweikämpfe gewonnen und fünf Punkte Vorsprung als Tabellenfünfter.