Erfolgreiche Lienzer Südbahntage
Die Eisenbahnfreunde Lienz haben die fünfte Auflage der Südbahntage mit einem Fest gefeiert.
Von Daniela Agu
Lienz –Der Verein der Eisenbahnfreunde Lienz lud Nostalgiker, Technikfreunde und Interessierte zu den fünften Südbahntagen in den denkmalgeschützten Langlokschuppen am Bahnhof. Das zweitägige Festprogramm hielt für jeden etwas bereit.
Am Samstag schnaubte die Dampflok (93 1332, Baujahr 1927) stilvoll in den Lienzer Bahnhof. Zum kleinen Jubiläum der Eisenbahnfreunde war mit den Nostalgiebahnen Kärnten eine Sonderfahrt der Lok von Spittal am Millstätter See bis Lienz und von Lienz nach Thal auf Schiene gebracht worden. Mit 66 Tonnen Eigengewicht und sieben Spantenwagen brachte es die altehrwürdige Zugmaschine auf eine Geschwindigkeit von gerade 60 Kilometern pro Stunde.
Das schwarze Zugpferd hatte zahlreiche Passagiere entlang der Drau bis nach Lienz transportiert. Unter ihnen Familie Oberhauser aus Berg im Drautal, die in Lienz shoppen gehen wollte und für den Ausflug den historischen Zug nutzte. Barbara Oberhauser schwelgte in Kindheitserinnerungen: „Ich fuhr in meiner Jugend stets per Bahn zur Schule. Ich wollte meiner Tochter die Zeit der alten Dampfrösser näherbringen.“ Die kleine Jessica kannte bisher nur die moderne Version und zeigte sich überrascht und fasziniert.
Das Südbahnheizhaus war an beiden Tagen durchgehend geöffnet. Das 2014 eröffnete Museum war einst eine Drehscheibe, wo Züge gewartet und wieder mit Wasser befüllt wurden. Das Gebäude aus dem Jahr 1871 steht als technisches Kulturgut unter Denkmalschutz und wird vom Verein mithilfe von EU-Förderungen gepflegt. So bleiben die technischen Raritäten erhalten.
Vereinsmitglied Peter-Michael Schaupmann hat die Liebe zur Eisenbahn praktisch schon als Kind mitbekommen. Sein Vater lernte einst in der Wiener Lokfabrik in Floridsdorf Maschinenbauer. Schaupmann selbst hat Ingenieurwissenschaften studiert und war gerne bereit, technische Details vor Ort zu erklären.
Besonders sehenswert war das modernste Zugpferd im österreichischen Güterverkehr, die „Vectron“ von Siemens. Sie wird im Bausatzsystem gefertigt, sodass sie für alle Stromsysteme und Schienen variierbar ist. Ihr gegenüber stand ein Schmuckstück des Vereins, die E 1020.