26.000 Zuschauer strömten zum Auftakt der Rad-WM in Tirol
Am Straßenrand herrschte Begeisterung, bei den Straßensperren legten die Leute Geduld an den Tag und beim Teamzeitfahren zwischen dem Ötztal und Innsbruck gaben die Profis eine Kostprobe auf die WM-Woche ab.
Von Florian Madl
Innsbruck – 3000 Zuschauer beim Start zum Teamzeitfahren in der Ötztaler Area 47, nicht viel weniger am Anstieg nach Axams und im Ziel in Innsbruck, Massenaufläufe in Gemeinden wie Zirl – dort mutierte die verkehrsberuhigte Zone zur Hochgeschwindigkeitspassage für die Zeitfahrmaschinen. Geschätzte 26.000 Zuschauer säumten am Sonntag die WM-Strecke beim Team-Zeitfahren vom Ötztal nach Innsbruck, die überwiegende Mehrheit freiwillig – sie wollten die Sportler sehen. Manche mussten sich gedulden, die Streckensperren lieferten einen Vorgeschmack auf die kommende Woche.
Einmal mehr hoffte Georg Spazier vom WM-Veranstalter auf Einsicht und das Bewusstsein, „Teil eines großen Ganzen“ zu sein. Riesenräder aus Apfelkisten in Haiming oder kunstvolle Kreationen wie im Mittelgebirge symbolisierten die Begeisterung.
Für Leute wie den Tiroler Radprofi Florian Gamper war der WM-Auftakt mit dem Tirol Cycling Team etwas Besonderes: „Toll, dass man so etwas erleben darf.“ Mit der sportlichen Entscheidung hatte das heimische Sextett indes wenig zu tun, das war ohnehin zu erwarten. Aber als drittbestes von fünf rotweißroten Teams und auf Platz 17 von 22 Mannschaften gab die Equipe ein achtbares Lebenszeichen von sich.
Die besten Österreicher nach 62,8 Kilometern: Die Trek-Fahrer Michael Gogl und Matthias Brändle kamen auf Rang sieben, die Hoffnungen des Bora-Rennstalls erfüllten sich nicht, es blieb nur der achte Rang. Kapitän Patrick Konrad zeigte sich geknickt: „Wenn der Sportliche Leiter die Zwischenzeiten nicht mehr durchsagt, dann weiß man, wie es steht.“
Die Goldmedaille ging doch etwas überraschend an das mit 68 Saisonsiegen weitaus erfolgreichste Team, das Sextett der belgischen Quick-Step-Mannschaft.
Die nächste WM-Herausforderung stand den Veranstaltern am Sonntag indes noch bevor. Der angekündigte Sturm verlangte dem Organisationsteam um „Jojo“ Pölzl entlang der Strecke alles ab, Deko-Flaggen mussten eingerollt oder überhaupt beseitigt werden.