Cirque de Soleil-Akrobaten turnen durch Saudi-Arabiens Hauptstadt
Der Zirkusauftakt anlässlich des Nationalfeiertags ist ein weiteres Zeichen für die Öffnnung des streng konservativen Landes.
Riad – Das streng konservative Königreich Saudi-Arabien hat sich ein kleines Stück weiter der westlichen Unterhaltungsindustrie geöffnet: Das Land beging seinen Nationalfeiertag am Sonntagabend mit einem Auftritt des weltbekannten kanadischen Zirkus Cirque de Soleil im König-Fahd-Stadion der Hauptstadt Riad.
Die rund 80 Akrobaten hatten ihre Kostüme den strengen Landessitten angepasst und zeigten weniger Haut als sonst. Wie gewohnt führten sie gewagte Hochseilakte und Akrobatiknummern auf.
Der Zirkusauftritt in Saudi-Arabien wäre noch vor Kurzem undenkbar gewesen: In dem Land waren öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen wie etwa Kino- oder Musikaufführungen weitgehend verboten. Kronprinz Mohammed bin Salman hat inzwischen aber einen Reformkurs eingeschlagen, mit dem er den Ölstaat liberalisieren und modernisieren will.
Saudi-Arabien ist vom Wahhabismus geprägt, einer besonders strengen und traditionellen Auslegung des Islam. Der Kronprinz will nun aber gezielt den Unterhaltungssektor ausbauen und mehr Touristen anlocken. Die staatliche Unterhaltungsbehörde plant in den kommenden zehn Jahren Investitionen von umgerechnet rund 55 Milliarden Euro. (APA/AFP)