Mesnerhaus-Obmann steht selbst im Rampenlicht
Der interimistische Vorstand organisierte die Ausstellung von (Noch-)Obmann Hannes Metnitzer im Kunstwerkraum Mesnerhaus.
Von Agnes Dorn
Untermieming –Es mäandert im Mesnerhaus, denn Metnitzer höchstpersönlich stellt aus. Der Künstler und Lehrer für Technische Werkerziehung und Bildnerische Erziehung an der Sozialpädagogik in Stams ist bekannt für seine Laufenden Hunde, die ähnlich wie in der antiken Architektur zwar aus Linien bestehen, die sich aber dem Linearen stets widersetzen. „Mit sehr einfachen Gestaltungsentscheidungen kann man sehr komplexe Gebilde schaffen“, beschreibt Metnitzer, wie es ihm gelingt, aus scheinbar einfachen Grundlinien und Formen jene Gestalten zu erschaffen, die in den Raum hineinzuwachsen scheinen und sich gegen ihre Dreidimensionalität als Beschränkung sträuben. Da heißt eine seiner Stahlplastiken nicht umsonst Raumkneter, denn der Mäander, der eigentlich nur eine Tiefe von drei Zentimetern einnimmt, wird durch Licht und Schatten in der Betrachtung plötzlich zu einem Stufengebilde, das mit dem Wechsel des Standorts des Betrachters beginnt, den Raum zu „kneten“.
Auch sein kleines Modell einer möglichen Kunst-am-Platz-Plastik geht durch den Schnitt und das Inbeziehungsetzen der einzelnen Formen über sich selbst hinaus: „Zwei vorgegebene Schnittsituationen ergeben ein Gebilde, das rational schwer nachvollziehbar ist. Die gegengleichen Profile mit ihren Schnittflächen suggerieren Bewegung“, beschreibt der Bildhauer eines jener Ergebnisse seiner Arbeit, die ihn so faszinieren, dass ihn diese Form immer wieder aufs Neue im Arbeitsprozess fordert und bannt.
Anders als seine Plastiken, deren Ende nur erahnt werden kann, ist die Obmannschaft von Metnitzer schon nur noch interimistisch und mit der Generalversammlung im November mit einem endgültigen Ablaufdatum versehen.
Wie der gesamte Vorstand, zu dem Obmannstellvertreterin Ursula Tiefengraber, Schriftführer Dietmar Tiefengraber und Kassiererin Barbara Votik gehören, wird auch Metnitzer mit Jahresende zumindest als Obmann endgültig Abschied von jener kulturellen Einrichtung nehmen, die nun schon seit Jahren in Untermieming so vielen Künstlern ein Podium bereitgestellt hat. Ob sich ein Nachfolger findet, der künftig den Verein in welcher Form auch immer leiten wird, sollte sich spätestens bis zur Generalversammlung weisen.