Innsbruck-Land

Kinderbetreuung bleibt in Hall ein heißes Thema

© Domanig

Nach dem Auszug der NMS Schönegg entstehen dort drei temporäre Kindergartengruppen. „Für Hall“ hätte lieber anderen Standort gesehen.

Hall –Als Übergangslösung bis zur Schaffung eines großen Kinderbetreuungszentrums in Schönegg richtet die Stadt Hall drei temporäre Kindergartengruppen in der NMS Schönegg ein. In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Haller Gemeinderat mehrheitlich die Flächenwidmungsplanänderung, die Vergabe der Generalunternehmerleistungen und einen Nachtragskredit über 150.000 Euro, zusätzlich zu bereits bewilligten Nettobaumitteln von 500.000 Euro.

Dem waren einmal mehr kontroverse Debatten vorausgegangen: Die Oppositionsliste „Für Hall“ wollte – letztlich erfolglos – die betreffenden Anträge absetzen und brachte als Alternativstandort für die temporären Gruppen kurzfristig die NMS Europa in der Altstadt ins Spiel. Wie die NMS Schönegg übersiedelt diese ja nach den Herbstferien ins neue Haller Schulzentrum. „Die ursprünglich kalkulierten Kosten von 500.000 Euro für die Adap­tierung der NMS Schönegg reichen nicht aus“, begründete GR Nicolaus Niedrist den Vorstoß, inklusive Reserven sei nun schon mit ca. 800.000 Euro zu rechnen. Zudem sei die Doppelschule Schönegg „nach der Diktion der Mehrheit“ als „nicht sanierbar“ tituliert worden, weshalb sie langfristig ja abgerissen werden solle. Gerade der dort notwendige barrierefreie Umbau mache das temporäre Kindergartenprojekt teuer. In der NMS Europa sei das Erdgeschoß dagegen barrierefrei zugänglich, zudem könne der nahe Altstadtpark als Spielfläche mitgenützt werden. Generell hinke Hall beim Ausbau der Infrastruktur „immer hinterher“, kritisierte Niedrist. Seine Fraktionskollegin Ersatz-GR Ruth Langer forderte einmal mehr die Erarbeitung eines städtischen Kinderbetreuungskonzeptes.

Die Lösung in der NMS Schönegg lasse sich am raschesten umsetzen, konterte BM Eva Posch (VP). „Sobald man in einer genehmigten Schule eine neue Nutzung anstrebt und diese baulich angeht, muss man alle neuen technischen Vorschriften einhalten. Das würde uns bei der NMS Europa genauso treffen.“ In Schönegg werde man auch Räume für einen Mittagstisch schaffen, ergänzte Posch. Dass die Stadt zu wenig für die Kinderbetreuung getan habe, wies sie entschieden zurück – man habe in den Ausbau wie auch in die Qualität bestehender Kindergärten viel investiert. „Mit den drei neuen Gruppen ist der Bedarf zu 90 Prozent abgedeckt, wir sind auf dem richtigen Weg“, betonte Fraktionskollege Vize-BM Werner Nuding.

Während StR Barbara Schramm-Skoficz (Grüne) anregte, „unabhängig von der NMS Schönegg zu prüfen, ob in der NMS Europa zusätzliche Gruppen möglich wären“, trat StR Gerhard Mimm (SPÖ) für den Standort in Schönegg ein: „Neue Kindergartenplätze braucht es weniger in der Innenstadt als in den Außenbereichen.“ Und StR Irene Partl (FPÖ) wies darauf hin, dass die NMS Europa damit jetzt schon für andere Nutzungen bereitstehe. (md)

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