ZiB-Team entschuldigt sich für vergessenes Osttirol
Ende gut – alles gut. Letztendlich führte das Missgeschick einer Österreichkarte ohne den Bezirk Lienz in der Sendung „Zeit im Bild 2“ zu einer kostenlosen Osttirol-Werbung – inklusive Schlipfkrapfen.
Von Peter Unterweger
Lienz, Wien –Mit 20 Sekunden geballter Osttirol-Werbung endete die Sendung „Zeit im Bild 2“ am Montagabend. Der Moderator entschuldigte sich im Namen des Österreichischen Rundfunks für den Fehler, dass bei einer Nachrichtensendung am Freitag eine Österreichkarte ohne Osttirol gezeigt worden war. „Bis zum Wochenende essen wir nur mehr Schlipfkrapfen“, gelobte ZIB-Moderator Rainer Hazivar in seiner Verabschiedung; und stellte damit auch seine Kenntnis der für Osttirol typischen Teigtaschen mit Kartoffelfülle unter Beweis – wohl als persönliche Wiedergutmachung.
Die grafische Ausgrenzung Osttirols war dem ORF am Freitag in der ZIB 2 passiert. Moderatorin Lou Lorenz-Dittlbacher beschrieb den Weg von Pamela Rendi-Wagner zur neuen Parteivorsitzenden der SPÖ. Auf der großen Österreich-Karte im Hintergrund war der Bezirk Lienz farblich nicht als Teil des österreichischen Staatsgebietes ausgewiesen.
„Wir reichen heute den Rest der Karte nach“, meinte Hazivar am Montag, während sich die grafische Darstellung des Bezirkes Lienz groß ins Bild schob. Das österreichische Bundesgebiet war zartrosa getüncht, Osttirol prangte diesmal hingegen in knalligem Rot prominent am Bildschirm. Der Großglockner und der Großvenediger waren auf der Karte vermerkt, ebenso die Haupttäler sowie die Ortschaften Matrei, Sillian und Lienz. „Damit sind wir beim Wetter in Osttirol und Umgebung“, scherzte der Sprecher. Wie kommt der Moderator auf diese Idee mit der Osttiroler Nationalspeise? „Ich mag Schlipfkrapfen sehr gerne – mit Butter, Schnittlauch und Parmesan!“, schwärmt Hazivar im Gespräch mit der TT und verrät: „Ich habe einen 13-jährigen Sohn, seine Mutter ist eine Lienzerin.“ Zu der Zeit, als die Beziehung aufrecht war, sei er häufig in Osttirol gewesen. Sein Sohn fahre oft und gern zu seiner Oma nach Osttirol. „Die Schlipfkrapfen kauft sie auf dem Markt in Lienz“, erzählt der Nachrichtenmann.
Im Vorjahr hat die Kulturabteilung der Stadt Wien ebenfalls den Bezirk Lienz im Ausland verortet. Der Club Osttirol in Wien hatte um finanzielle Unterstützung einer Kunstschau von über 40 Osttiroler Künstlerinnen und Künstlern, die in Wien leben, angesucht. Ort: in der Spitals- kirche und dem ehemaligen Lienzer Postamt.
„Wir fördern prinzipiell keine Veranstaltungen im Ausland“, ließ die Abteilung den Verein der Osttiroler in Wien wissen. Die Entschuldigung aus dem Rathaus erfolgte damals umgehend und höflich: Eine frisch eingestellte Ferialpraktikantin habe bedauerlicherweise das falsche Formular erwischt.