Innsbruck

Feuerwerk der Emotionen rund um Innsbrucker Bergsilvester

Das Jahr endete mit einem Knall. Die Tiroler Einsatzkräfte hatten alle Hände voll zu tun.
© TT/Michael Kristen

Raketen auf der Seegrube, aber keine am Inn, und die Partyzone vor dem Haus der Musik – das sind einige der Ideen für einen neuen Jahreswechsel.

Von Marco Witting

Innsbruck –Es kracht rund um den Bergsilvester. Dabei sind es bis zum Jahreswechsel noch drei Monate hin und es ist noch nicht klar, wie und wo letztlich in Innsbruck gefeiert wird. Doch wie die Stadt mit dem Bergsilvester umgeht, das war nicht nur in der Vergangenheit ein Feuerwerk der Emotionen. Auch jetzt gehen ebendiese Emotionen hoch – wie sonst nur die Raketen.

In den vergangenen Tagen und Wochen wurde immer wieder spekuliert, was BM Georg Willi (Grüne) für den Jahreswechsel plant. Er selbst gab sich diesbezüglich stets recht zugeknöpft. Kommende Woche dürfte der Stadtchef das Thema mit der Koalition und dem Tourismus besprechen. Gegenüber der TT verweist Willi auf die Diskussionen und Beschlüsse des Stadtsenats der vorherigen Regierung, dass 2017/18 „letztmalig“ ein Feuerwerk am Inn stattfindet. Diese Beschlüsse seien gültig und er habe sie geerbt. „Ich war im vergangenen Jahr dort und habe außer Nebel damals nichts gesehen“, sagt Willi. Der auch sagt: „Wir müssen sparen und müssen den Bergsilvester neu konzipieren.“ Entschieden sei noch nichts.

Eines der Denkmodelle ist dabei wohl, so hört man, die Partyzone auf den Platz beim Haus der Musik zu verlegen. Auch um Kosten für die Sicherheit zu sparen und mehr Platz zu haben. „Der Platz bei der Innbrücke ist sehr beengt“, sagt Willi. Zum Thema Bergsilvester passe ein Feuerwerk auf der Seegrube eben am besten. Dafür, dass es in der Stadt kein Feuerwerk mehr geben soll und dies so beschlossen wurde, gibt es laut Willi „gute und nachvollziehbare“ Gründe. Diese waren vor allem der Lärm, die Feinstaubbelastung und der Tierschutz.

Die Touristiker hatten stets für ein Feuerwerk geworben. Und man sei „nach wie vor bemüht, dass es auch in der Stadt ein Feuerwerk gibt“, sagt etwa Karin Seiler-Lall, Direktorin des Innsbruck Tourismus. Auch sie verweist auf die Gespräche mit der Stadt und darauf, dass noch keine Entscheidung gefallen sei. VP-Tourismusstadtrat Franz Gruber erklärt, dass der Bergsilvester „ein Ereignis für die Innsbrucker und Gäste“ sein soll. „Ich weiß über die Bedeutung der Veranstaltung und möchte die Gespräche nächste Woche abwarten“, erklärt er. Aber: „Solange keine schlüssige und im Anspruch gleichwertige Veranstaltung gefunden wird, warne ich davor, vom bewährten Format abzugehen.“

Verbale Raketen feuert FP-Stadtrat Rudi Federspiel ab. „Ich habe die Idee 1994 geboren und damals haben alle gesagt, es bringt nichts. Es hat sich gezeigt, dass die Gäste nur wegen des Bergsilvesters kommen. Man muss ihn so lassen, wie er ist, und kann ihn höchstens noch weiter ausbauen.“ Jetzt werde aber versucht, dies „scheibchenweise zu demontieren“, während die Stadtregierung „touristisch nichts Innovatives“ zusammenbringe. Federspiel will alles unternehmen, damit die Veranstaltung im bewährten Rahmen erhalten bleibt. „Die vergangenen Regierungen haben alles kaputt gemacht. Tanzsommer, Festival der Träume, Fasching“, schimpft der FPÖ-Stadtrat. Beim Bergsilvester werde das nicht gelingen.

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