Bezirk Kufstein

Zug nach Salzburg: Der Korridor ist für Schüler teuer

Mit dem Railjet im Salzburger Bahnhof einzufahren, kann mit Schülerverbundkarten teuer werden.
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Zwei Jahresverbundkarten sind zu wenig: Schülerin musste für deutschen Korridor zwischen Kufstein und Salzburg 20 Euro extra bezahlen. VVT verspricht Gespräche mit den Österreichischen Bundesbahnen.

Von Wolfgang Otter

Alpbach –Eine unliebsame Überraschung gab es kürzlich für eine 14-jährige Alp­bacherin. Sie war mit dem Railjet in Richtung Salzburg unterwegs, wo sie eine Fachschule besucht und während der Woche in einem Heim wohnt. „Der Schaffner verlangte plötzlich von ihr an die 20 Euro, obwohl sie im Besitz zweier Schülerjahreskarten ist“, erzählt der Vater, Martin Kopp, der Tiroler Tageszeitung. Die Familie kaufte nämlich für die 14-Jährige eine für Tirol und eine für Salzburg, gemeinsam kostete das an die 200 Euro. Der Alp­bacher hatte sich nach eigenen Worten auch erkundigt, ob die Kombination möglich sei. Was seinen Worten nach auch bejaht worden sei.

Wäre auch alles machbar. Allerdings müsste dazu das Mädchen dann von Wörgl aus über Hochfilzen in die Mozartstadt fahren – was rund drei Stunden Fahrzeit bedeutet. Fast zwei Stunden länger als mit dem Railjet von Wörgl über den deutschen Korridor. „Übrigens kostet, sobald unsere Tochter 15 Jahre alt ist, die Fahrt 50 Euro Aufzahlung, wie ihr gesagt wurde“, ärgert sich der Alp­bacher.

Die Lösung wäre, so sei ihm empfohlen worden, eine ÖBB-Jugendjahreskarte für Österreich, „die würde mich an die 1100 Euro kosten“, schüttelt Kopp den Kopf. Ganz abgesehen davon, dass seine Tochter die Hälfte der Karte streckenmäßig überhaupt nicht benötigt, müsste sie noch immer für Busse in Tirol und Salzburg extra bezahlen.

„Das ist einfach nicht zu glauben, was sich hier abspielt. Und nur weil sich der Verkehrsverbund Tirol und die Österreichischen Bundesbahnen nicht einigen können“, ärgert sich der Familienvater.

Tatsächlich ist die Unterbrechung durch den Korridor das Problem, wie bei den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und dem Verkehrsverbund Tirol (VVT) zu erfahren ist.

Vor fünf Jahren gab es bereits eine Diskussion wegen der Dauerkarten für Schüler und Lehrlinge. Damals waren sie zwischen Salzburg und Tirol nicht koppelbar. Letztlich war auf dem Verhandlungsweg eine Einigung erreicht worden.

„Dies war aber nur deshalb möglich, da die damit verbundenen Kosten für die Verkehrsunternehmen im jeweiligen Verbundraum von den Verkehrsverbünden übernommen werden“, sagt ÖBB-Pressesprecher Christoph Gasser-Mair. „Die vom Fernverkehr der ÖBB bedient­e Strecke Kufstein – Salzburg verläuft hingegen über das deutsche Eck, welche von keinem österreichischen Verkehrsverbund abgedeckt wird. Diese Verkehre sind daher auch von einer Abgeltung der Kosten durch die Verkehrsverbünde nicht erfasst“, erklärt Gasser-Mair weiter.

Er verweist alternativ auf ÖBB-Angebote für Jugendliche bis zum 26. Lebensjahr. Für das ermäßigte Vorteilsticket von Kufstein nach Salzburg könne dann von Bund und Land Schulfahrtbeihilfe beantragt werden.

Darauf verweist auch Michael Gruber (Leiter VVT KundInnenCenter). Aber die Alpbacher Schülerin und ein weiterer Fall seien auch Anlass, wie Gruber sagt, um mit den ÖBB über eine Lösung im Sinne der Familie zu reden.

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